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Glutenunverträglichkeit – diese Symptome sind eindeutig!

Glutenunverträglichkeit Symptome - Brot und Brötchen

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2019 um 12:21

Gluten entwickelt sich aktuell immer mehr zu einem gesundheitlichen Risiko für die Gesellschaft. Glutenunverträglichkeit ebenso – es scheint stark zuzunehmen. Erfahren Sie hier, wie Sie die eindeutigen Glutenunverträglichkeit Symptome erkennen – und was Sie dagegen unternehmen können.

Was ist Gluten?

Was ist Gluten? Gluten ist das wichtigste Speicherprotein im Getreide. Die kleinen Getreidekörner sind wie Eier – in ihnen das alles gespeichert, was eine neue Getreidepflanze zum Wachstum benötigt.
Gluten ist die Speicherform von Protein für die neue Getreidepflanze.
Es ist die Lebensversicherung für die Pflanze und daher bereitet Gluten tendenziell auch Probleme.
Jedes Getreide hat eine andere Form von Gluten (Speicherprotein). Im Weizen heißt es Gluten, in anderen Getreidesorten heißt es Hordein oder Avenin. Gemeint ist aber immer ein glutenähnliches Protein.

Warum ist Gluten ein Problem?

Getreide haben keine Lust darauf ihre Körner, also die Eier, zu verlieren und sich dann nicht fortpflanzen zu können. Gluten als Protein ist eine zusätzliche Lebensversicherung. Also haben sich Getreidepflanzen folgende Strategien überlegt, um sich vor dem Gefressenwerden zu schützen.

Zwei Mechanismen sind dabei in der Pflanzenwelt sehr verbreitet:

1.) Die Pflanze produziert Giftstoffe, um dem potenziellen Fressfeind direkt zu Schaden. Das sind Toxine, die sofort wirken und dem Fressfeind akut schaden, oft sogar lebensgefährlich. Bekannte Beispiele dafür sind zum Beispiel Tollkirschen oder Knollenblätterpilze.

2.) Das Getreide macht die Samen für den Fressfeind sehr schwer verdaulich oder gar unverdaulich. Das bedeutet, die Körner verlangsamen die Verdauung des Fressfeindes, hemmen Enzyme, die das Korn abbauen würden. Sie schädigen längerfristig der Verdauung und dem Immunsystem des Fressfeindes und noch viel mehr.
Diese Schäden machen sich erst längerfristig bemerkbar, der Fressfeind soll also lernen, diese Körner nicht mehr zu fressen. Und das wird er auch.
Es gilt: Je mehr der Fressfeind von den Körnern nascht, desto träger wird dadurch seine Verdauung (Magen-Darm-Trakt). Im schlimmsten Fall trägt sein Verdauungstrakt dadurch Schäden davon, die ihm langfristig schaden. Inhaltsstoffe wie Gluten, Lektine, Saponine, Enzyminhibitoren und andere Reizstoffe sind nur einige Beispiele für das Waffenarsenal von Getreidekörnern.

Auch in dem Fall wird der Fressfeind irgendwann aufhören, von den Körnern zu essen, da es ihm die Nachteile einfach nicht wert sind.

Auf lange Sicht jedoch schaden sie aufgrund ihrer Inhaltsstoffe, allen voran dem Gluten, unserer Verdauung. Denn Gluten und diese Stoffe sabotieren die Verdauung auf mehreren Ebenen, die Sie hier nachlesen können. Nun kümmern wir uns um die Symptome der Glutenunverträglichkeit.

Glutenunverträglichkeit Symptome

An folgenden Symptomen können Sie nach einer glutenhaltigen Mahlzeit erkennen, ob Sie möglicherweise unter einer Glutenunverträglichkeit leiden oder nicht.

Reizdarm und Verdauungsprobleme

Bei Entzündung oder chronischer Reizung des Darms kann ein Reizdarm entstehen. Etwa zehn Millionen Reizdarm-Betroffene gibt es in Deutschland, was Reizdarmsyndrom zu einem stark unterschätzten Gesundheitsrisiko macht. Gluten ist schwer verdaulich, greift direkt die Darmzellen an und ist damit auch ein zentraler Auslöser für Reizdarm (siehe auch Reizdarm Ursachen).

Infektanfälligkeit

Unser Immunsystem ist zu 70 % im Darm lokalisiert. Denn hier ist der Ansturm potenzieller Feinde am höchsten. Hier ist der Bedarf für Fresszellen und Antikörper am höchsten. Hier kämpfen Immunzellen an vorderster Front gegen alles, was in den Körper einzudringen versucht: Giftstoffe, Krankheitserreger, unverdaute Proteine.

Gluten führt im Darm schon vor der Verstoffwechslung (wenn überhaupt) zu einer starken Immunreaktion, die zu einer Darmentzündung führen kann. Leaky Gut Syndrom wird durch Gluten auch begünstigt, was wertvolle Ressourcen des Körpers verbraucht. Daher ist bei Betroffenen eine höhere Infektanfälligkeit zu beobachten.

Hautprobleme

Bei Darmproblemen, chronischen Entzündungen im Körper oder gar Leaky Gut Syndrom kommt es auch zu Hautproblemen. Je mehr Giftstoffe über den Darm in den Körper gelangen, desto höher ist der  Bedarf, über die Haut zu entgiften. Ekzeme, Juckreiz, Ausschlag, Akne und sogar Schuppenflechte sind mögliche Konsequenzen.

Kopfschmerzen

Bereits kurze Zeit nach einer glutenhaltigen Mahlzeit kommt es bei Betroffenen zu Kopfschmerzen. Diese sind hartnäckig und werden mit der Zeit stärker, und zwar umso stärker, je mehr glutenhaltige Nahrungsmittel gegessen werden.

Durch die chronische Entzündung und Immunantwort auf das Gluten kommt es zu erhöhten Schmerzsignalen im Gehirn und zu einer schlechteren Durchblutung. Wie genau das passiert, ist noch nicht eindeutig erwiesen. Bekannt ist aber, dass die Symptome der Glutenunverträglichkeit auch Kopfschmerzen beinhalten können.

Chronische Müdigkeit

Eine weitere Folge von chronischer Entzündung, Darmproblemen und der chronischen Immunantwort im Darm! Wertvolle Ressourcenressourcen werden benötigt, die Betroffenen fühlen sich müde und ausgelaugt. Und das jeden Tag, ständig. Da hilft kein Kaffee der Welt, wenn das Problem im Darm liegt!

Psychische Probleme

Wenn die Entzündungen überhand nehmen und die Nährstoffmängel immer stärker werden, findet das seinen Weg auch ins Gehirn. Depressionen und andere psychische Probleme sind erwiesenermaßen auch eine Folge von Glutenunverträglichkeiten.

Konzentrationsprobleme

Bei Durchblutungsstörungen, Schmerzsignalen, Energiemangel, Entzündungen und Nährstoffmängeln kommt es natürlich auch zu Konzentrationsstörungen. Wie soll man sich auch konzentrieren, wenn im Gehirn wichtige Ressourcen fehlen?

Arthritis

Entzündungen manifestieren sich auch in den Gelenken und Knochen. Entweder durch Ablagerungen oder durch einen Angriff von Gluten an spezielle Glyko-Proteine in den Gelenken (N-Acetyl-Glucosamin), was eine Autoimmunreaktion auslösen kann; viele rheumatische Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes werden häufig besser, wenn eine glutenfreie Ernährung umgesetzt wird.

Eisenmangel

Nährstoffmangel erkennt man schnell, wenn trotz gesunder Ernährung und Lebensführung etwas im Darm nicht stimmt. Eisenmangel ist hier einer der Kandidaten, an dem man das sehr schnell sehen kann. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Hinter vielen allgemeinen Symptomen, die häufig vorkommen, versteckt sich manchmal eine Glutenunverträglichkeit. Hinter diesen Symptomen können natürlich auch noch andere Faktoren stecken. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass mehr Menschen unter einer Glutenunverträglichkeit leiden, als bekannt ist.

Mehr über Glutenunverträglichkeit und glutenfreie Ernährung

Wenn Sie neben den Symptomen der Glutenunverträglichkeit eine ausführlichere Übersicht über Glutenunverträglichkeit erfahren möchten, werden Sie im Beitrag dazu fündig.

Wie Sie eine glutenfreie Ernährung umsetzen können mit allem, was dazugehört, könnte Sie dieser Beitrag interessieren.

Die Ernährungsformen, die wir empfehlen? Die Paleo Ernährung und das Paleo Autoimmunprotokoll – in den Beiträgen erfahren Sie mehr darüber.

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