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Cheers! Bier ist gut für den Männerdarm

Geschrieben von:

Kornelia C. Rebel

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Alkoholisches und alkoholfreies Bier fördern Bakterienvielfalt

Bier, der fermentierte Extrakt aus gemälzten Getreidekörnern, ist das weltweit am häufigsten konsumierte alkoholische Getränk. Epidemiologische Studien haben bereits gezeigt, dass das Trinken geringer bis mäßiger Biermengen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt. Diese schützenden Vorteile von Bier entsprechen denen, die bei mäßigem Weinkonsum zu beobachten sind.

Allerdings macht der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebs die Vorteile von alkoholischen Getränken bei chronischen Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunichte. Zahlreiche vorklinische und molekulare Studien belegen jedoch eindeutig die gesundheitlichen Vorteile von fermentierten alkoholischen Getränken.

Klicke hier auf das Video, um dir die Studienergebnisse von Kornelia C. Rebel erklären zu lassen.

Polyphenole von Bier gelangen in den Darm

Deshalb entschieden Forscher der Universität NOVA in Lissabon, die Auswirkungen von alkoholfreiem und alkoholischem Bier zu untersuchen und zu bewerten. Ihre Vermutung: Polyphenole von Bier können – wie andere phenolische Substanzen auch – in den Darm gelangen, wo sie das Wachstum der Bakterien positiv beeinflussen könnten. Zudem könnten in einigen Bieren auch lebende Fermentationsmikroben vorhanden sein, sogenannte Probiotika.

Das flämische Gut-Flora-Projekt hat bereits gezeigt, dass der Bierkonsum die Gesamtzusammensetzung der Mikrobiota erheblich beeinflusst. Diese langfristige Studie beschäftigt sich seit 2012 mit der Erforschung der menschlichen Darmflora und hat dafür bereits Stuhlproben von mehr als 5000 Teilnehmern untersucht.

Wichtiger Beitrag von Bier für Gesundheit

Angesichts der Rolle der Darmmikrobiota bei der Pathogenese von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und Diabetes könnte der Einfluss auf die Darmbakterien ein wichtiger Beitrag von Bier für die menschliche Gesundheit sein.

Motiviert hat die portugiesischen Forscher, dass bisher randomisierte klinische Studien fehlten, die die Auswirkungen des Konsums von alkoholfreiem und mäßig alkoholischem Bier untersuchten. Die jetzt veröffentlichte Pilotuntersuchung beschäftigte sich in erster Linie damit, wie Bier mit und ohne Alkohol die Zusammensetzung der Darmmikrobiota und Biomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei gesunden Männern beeinflusst.

Gesunde Männer für Studie angeworben

 

Für die aktuelle doppelblinde, randomisierte, zweiarmige Parallelstudie rekrutierten die Forscher 22 gesunde Männer. Sie tranken 4 Wochen lang jeden Tag eine 330 ml Flasche alkoholfreies oder alkoholisches Bier mit 5,2 % Volumenprozent Alkohol. Blut- und Stuhlproben wurden vor und nach dem Biergenuss entnommen. Außerdem wurde die Gensequenzierung der 16S-ribosomalen Ribonukleinsäure (16S-rRNA) verwendet, um die Darmmikrobiota zu untersuchen.

Die gesunden Studienteilnehmer fanden die Wissenschaftler in der Metropolregion Lissabon über Werbung in sozialen Medien. Alle Bewerber besuchten die NOVA Medical School in Lissabon für eine körperliche Untersuchung und die Beantwortung eines kurzen Fragebogens.

Nur gesunde Personen untersucht

Zugelassen zur Studie wurden gesunde Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren, die mäßig Alkohol trinken. Sie durften keine chronischen Erkrankungen aufweisen, die sich negativ auf den Magen-Darm-Trakt auswirken.

Personen mit nachgewiesener Herz-Kreislauf-Erkrankung, Diabetes oder anderen einschlägigen Stoffwechselstörungen, Infektionskrankheiten, Verwendung von Antibiotika in den letzten vier Wochen oder Gebrauch von Abführmitteln in den letzten zwei Wochen sowie Personen mit nachgewiesenem Missbrauch von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen wurden ausgeschlossen.

Bier stärkt die Darmbarriere

Die Autoren entdeckten, dass der tägliche Konsum einer Flasche alkoholfreien oder alkoholischen Biers über vier Wochen hinweg weder die Körperfettmasse noch das Körpergewicht erhöhte. Sie fanden auch heraus, dass es die Biomarker im Blutserum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht drastisch veränderte.

Sowohl alkoholisches als auch alkoholfreies Bier schienen jedoch die Funktion der fäkalen alkalischen Phosphatase (ALP) zu verbessern, ein Marker für die Wirkung der Darmbarriere. Darüber hinaus verbesserten sie die Vielfalt des Darmmikrobioms, was mit positiven gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht wurde.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die phenolischen Verbindungen in Bier, wie Phenolsäuren und Flavonoide, für diese positive Wirkung verantwortlich sind. Sie könnten dazu beitragen, die bakterielle Heterogenität im Darm zu erhöhen.

Besser: Ungefiltertes Bier

Das Team stellte zudem fest, dass bestimmte Substanzen wie Hefe, Polyphenole und Hefebestandteile bei der Bierherstellung, insbesondere bei der Bierfiltration, eliminiert werden können. Daher können Biere mit höherem Hefe- und Polyphenolgehalt einen stärkeren Einfluss auf die Darmflora haben als die in dieser Untersuchung verwendeten Lagerbiere.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass die Serum-ALP-Spiegel nach vier Wochen täglichem Bierkonsum unabhängig von der Alkoholkonzentration des Biers sinken. Die Serum-ALP-Aktivität wird häufig verwendet, um Knochen-, Leber- oder Herzschäden zu beurteilen.

Weitere Untersuchungen vorgeschlagen

Insgesamt zeigten die Studienergebnisse, dass Bier mit oder ohne Alkohol das Potential hat, die Vielfalt der Mikrobiota zu steigern. Verschiedene Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Alkoholkonsum die Bakterienvielfalt im Darm verringert. Bierpolyphenole scheinen also einen stärken Einfluss auf die Darmflora zu haben als der Alkohol im Bier.

Darüber hinaus betonten die Wissenschaftler, dass die Wirkung von Bier auf die ALP-Aktivität im Serum zusätzliche Untersuchungen rechtfertigt. Zudem sollte die positive Wirkung von Bier auf die Darmflora in einer Kohorte mit Stoffwechselstörungen erforscht werden.

Anmerkung der Redaktion: Die Tatsache, dass nur Männer bei dieser Studie untersucht wurden, erwähnten die Forscher nicht.

Quelle:

Cláudia Marques, Liliana Dinis, Inês Barreiros Mota, Juliana Morais, Shámila Ismael, José B. Pereira-Leal, Joana Cardoso, Pedro Ribeiro, Helena Beato, Mafalda Resende, Christophe Espírito Santo, Ana Paula Cortez, André Rosário, Diogo Pestana, Diana Teixeira, Ana Faria, and Conceição Calhau

Journal of Agricultural and Food Chemistry Article ASAP

DOI: 10.1021/acs.jafc.2c00587 (https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.jafc.2c00587)

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