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Morbus Basedow – Alles Wichtige im Überblick

Morbus Basedow

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:00

Mit einem Vorkommen von etwa einer Million Betroffenen in Deutschland5 gehört diese Erkrankung (Morbus Basedow) zu den häufigeren Autoimmunerkrankungen. Sie ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion. Erhalten Sie hier einen umfassenden Überblick über die Erkrankung, Symptome, Diagnose, Behandlung und Ratschläge zur gesunden Ernährung und Lebensführung.

[su_box title=“Morbus Basedow – Kurze Zusammenfassung“]

  • M. Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, es kommt zu einer Überfunktion der Schilddrüse.
  • Etwa eine Million Menschen sind von der Krankheit in Deutschland betroffen, der überwiegende Teil der Betroffenen sind Frauen.
  • Die wichtigsten Symptome sind ein gesteigerter Stoffwechsel, rege Verdauung, Herz-Kreislauf-Beschwerden sowie hervortretende Augäpfel (Exophthalmus).
  • Die Diagnose baut auf den Symptomen, Ultraschall, Szintigraphie sowie einem Blutbild auf.
  • Da Körper und Schilddrüse nachhaltig geschädigt werden, sollte eine Therapie zeitnah eingeleitet werden. Eine Operation, bei der Teile der Schilddrüse entfernt werden, sollte nur in Notfällen erfolgen.
  • Die Ernährung sollte an die Krankheit angepasst werden.
  • Die Erkrankung besteht ein Leben lang, kann mittels Therapie und gesunder Lebensführung jedoch gut kontrolliert und gelindert werden. In vielen Fällen ist eine Remission (Symptomfreiheit) möglich.

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Was ist Morbus Basedow?

Morbus Basedow ist benannt nach dem deutschen Arzt Karl Adolph von Basedow, der die Krankheit im deutschsprachigen Raum 1840 erstmals beschrieb. Darin stellte er fest, dass Betroffene der Erkrankung den sogenannten „Mersedorfer Trias“ – Exophthalmus, Kropf und Herzrasen – aufweisen.

Die englischsprachige Bezeichnung graves disease kommt nicht vom englischen Wort grave (= das Grab), sondern vom englischen Arzt Robert James Graves, der die Krankheit 1835 im englischsprachigen Raum erstmals beschrieb.

Bei der Erkrankung, welche die ganze Schilddrüse betrifft, greifen Immunzellen aufgrund einer Fehlleitung und der Bildung von autoreaktiven Antikörpern körpereigenes Gewebe, hier die Schilddrüse, an19. Da die Autoantikörper eine intrinsische Aktivität haben, also bestimmte Signalwegen der Schilddrüse aktivieren, kommt es zu einer Schilddrüsenüberfunktion und damit verbunden zu den klassischen Symptomen.

Was ist die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist eine wichtige hormonelle Drüse im Körper, welche die Schilddrüsenhormone und das Parathormon produziert. Die Schilddrüse sitzt direkt unter dem Kehlkopf und umschließt, ähnlich einem Schmetterling, Luft- und Speiseröhre. Wenn Sie sich vor den Spiegel stellen, den Kopf etwas nach oben neigen und dann schlucken, sehen Sie die Schilddrüse bei der Auf- und Abwärtsbewegung direkt unter dem Kehlkopf.

Morbus Basedow Schilddrüse
Größe und Lage der Schilddrüse im menschlichen Körper.

Allgemeines über M. Basedow

Wie bei den meisten Autoimmunerkrankungen sind überwiegend Frauen von der Krankheit betroffen. Studien zufolge betrifft die Krankheit 2-3 % aller Frauen, was eine Verbreitung von 600.000-1.000.000 Menschen in Deutschland entspricht, wenn 40 Männer hinzugerechnet werden. Die Neuerkrankungsrate ist zwischen 20 und 40 Jahren am höchsten.

Basedow ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion und ist in Ländern mit einer guten Jodversorgung häufiger anzutreffen16. In Ländern mit schlechter Jodversorgung, wie etwa Zentralasien, ist die sogenannte Schilddrüsen-Autonomie häufiger. Bei der Schilddrüsen-Autonomie kommt zu ähnlichen Symptomen, jedoch mit einer anderen Ursache: Hierbei machen sich Teile der Schilddrüse sozusagen selbstständig und produzieren zu viele Hormone. Dies geschieht unabhängig vom Immunsystem.

In 60 % der Fälle sind auch die Augen von der Erkrankung betroffen, was nicht ausschließlich auf die Überfunktion zurückzuführen ist, sondern auf die Autoantikörper, welche auch in den Augen aktiv sind. Dies wird als „endokrine Orbitopathie“ bezeichnet, charakteristisch dafür sind Schwellungen und Gewebevermehrung um die Augen und in den Augen, sowie ein deutliches Hervortreten der Augäpfel.

Nach diesem Überblick folgt nun eine Auflistung der klassischen Morbus Basedow Symptome:

Morbus Basedow Symptome

An den folgenden Symptomen ist die Autoimmunerkrankung erkennbar. Die Symptome sind vielfältig, da die Schilddrüsenhormone vielfältige Funktionen im gesamten Körper ausüben:

  • Kropf (Struma)
  • Herzrasen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Hoher Blutdruck
  • Innere Unruhe
  • Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Haarausfall
  • Tremor9 (Zittern)
  • Erschöpfung und chronische Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Schnelle Verdauung
  • Gelegentlicher Durchfall
  • Heißhunger
  • Wärmeintoleranz
  • Schweißausbrüche
  • Zyklusstörungen bei Frauen
  • Warme Haut
  • Muskulatur Schwäche
  • Vorübergehende Unfruchtbarkeit
  • Orbitopathie (Beteiligung der Augen), Hervortreten der Augäpfel
  • Myxödem (Rötung und „teigartige“ Schwellung der Haut, häufig an Händen, Füßen und Knien)
  • Plötzliches Auftreten der Beschwerden

Einige dieser Symptome sind deckungsgleich mit den Hashimoto Symptomen. Dies ist nicht verwunderlich, da es auch bei Hashimoto zu einer vorübergehenden Überfunktion der Schilddrüse, sowie generell zu Stoffwechselstörungen und Schwankungen, kommen kann.

Sind einige dieser Symptome bei Ihnen oder einem Ihnen nahe stehenden Menschen häufiger zu beobachten, ist besondere Vorsicht angebracht. Mehren sich die Hinweise auf eine Basedow‘sche Krankheit, so ist das Aufsuchen eines Arztes anzuraten. Grund dafür sind mögliche bleibende Schäden an der Schilddrüse, sowie an den Augen.

Die Beteiligung der Augen, welche als endokrine Orbitopathie bezeichnet wird, wird hinsichtlich der Symptome im Folgenden gesondert betrachtet:

Symptome endokrine Orbitopathie:

  • Druckgefühl in den Augen
  • Gefühl eines Fremdkörpers in den Augen
  • Unvollständiger Lidschluss
  • Doppelbilder
  • Eingeschränktes Sehvermögen
  • Exophthalmus (Hervortreten der Augäpfel)

Heino – Ein prominenter Morbus Basedow Betroffener

Wussten Sie, warum der Sänger Heino immer eine Sonnenbrille trägt, bereits seit den 70er Jahren? Dies hat nicht nur stilistische Gründe, sondern auch ein wenig Kaschierung:

Heino leidet seit über vierzig Jahren an Morbus Basedow. Trägt er einmal keine Sonnenbrille, so sind die hervortreten Augäpfel zu erkennen, welche er durch die Sonnenbrille zu kaschieren versucht.

Im Folgenden soll es darum gehen, wie Morbus Basedow diagnostiziert wird:

Wie wird Morbus Basedow diagnostiziert?

Wenn sich die Symptome der Erkrankung mehren und wiederholen, ist es sehr ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Hausärzte können erste Ansprechpartner sein, im weiteren Verlauf sind Endokrinologen und Internisten fachlich gut geeignet. Auch funktionelle Ärzte wissen sehr viel über die Diagnose und Behandlung der Erkrankung.

Es beginnt immer mit einem Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese). Nach der Anamnese ist häufig klar, dass es sich um Morbus Basedow handelt. Mit den folgenden Methoden kann der Verdacht weiter erhärtet werden:

  1. Ultraschall: Im Ultraschall ist ein erhöhtes Volumen der Schilddrüse feststellbar, häufig über 30 ml Gesamtvolumen hinaus. Außerdem ist die Schilddrüse echoarm was bedeutet, dass das Gewebe nicht gleichmäßig, also entzündet und löchrig, ist.
  2. Doppler-Sonografie: Bei dieser Methode kann eine erhöhte Durchblutung der Schilddrüse festgestellt werden, was auf eine chronische Entzündung hinweist.
  3. Szintigraphie: Ein sogenannter Tracer wird oral vom Patienten eingenommen und enthält Technetium. Es wird gemessen, wie viel des Tracers von der Schilddrüse aufgenommen wird. Normal sind Mengen von 0,5-2 %, bei Basedow wird eine erhöhte Aufnahme von über 5 % gemessen.

Blutabnahme: Bei Morbus Basedow sind die Schilddrüsenhormone fT4 und fT3 erhöht, sowie TSH erniedrigt. Außerdem werden Antikörper gegen die Schilddrüse, meist TRAK, seltener auch TPO-AK und TG-AK, gemessen. Ein seronegativer Befund ohne messbare Autoantikörper kommt nur selten vor

Morbus Basedow Ultraschall
Ultraschall ist ein wichtiger Teil der Diagnose und wird routinemäßig eingesetzt.

Was passiert bei Morbus Basedow?

Sie möchten nun wissen, was genau bei der Erkrankung in der Schilddrüse passiert. Aufgrund verschiedener Ursachen bilden Immunzellen Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe, genauer gesagt gegen Schilddrüsenproteine. Warum die Immunzellen das machen, hat verschiedene Ursachen, welche im späteren Verlauf noch geklärt werden. In den meisten Fällen geht eine chronische Entzündung der Erkrankung vorweg, bei Hashimoto ist dies ebenso der Fall.

Antikörper sind Immunproteine, welche normalerweise gegen Krankheitserreger, Fremdproteine, oder tote Zellen vorgehen sollen. Binden sie ihr Ziel, werden Immunzellen aktiviert und beginnen mit der „Vertilgung“ des Feindes. Binden Antikörper körpereigenes Gewebe, hier die Schilddrüse, dann beginnen Immunzellen mit dem Angriff (Autoimmunität) gegen das Schilddrüsengewebe.

Hinzu kommt, dass die Autoantikörper eine intrinsische, das heißt, hormonähnliche Wirkung, haben. Bei Basedow ist die Bildung von Antikörpern gegen den TSH-Rezeptor charakteristisch.

An den TSH-Rezeptor bindet das in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gebildete Hormon TSH (Thyroid-stimulierendes Hormon). TSH ist ein Wachstumshormon für die Schilddrüse und stimuliert die Schilddrüse zur Produktion von fT4. FT4 wird in der Schilddrüse, in der Leber, Niere und weiteren körpereigenen Geweben in das aktive Hormon fT3 umgewandelt und somit aktiviert. Ein Teil des fT3 bindet wiederum an den TSH-Rezeptor und sagt der Schilddrüse, dass nun genug Schilddrüsenhormone da sind.

Sie sehen, worauf es hinausläuft: Die Auto-Antikörper binden und blockieren den TSH-Rezeptor für fT3, die negative Feedbackschleife kommt somit zum Erliegen. Die Schilddrüse wird dadurch zur Bildung von immer mehr Schilddrüsenhormonen angeregt. Dadurch kommt es zu einer chronischen Schilddrüsenüberfunktion und den damit einhergehenden Symptomen.

Morbus Basedow Antikörper Schilddrüse
Abbildung. Schematische Zeichnung der Schilddrüsenhormone. Normalerweise wird über TSH und fT4 das aktive Hormon fT3 gebildet, welches über den TSH-Rezeptor die Bildung weiterer Schilddrüsenhormone hemmt. Die bei Morbus Basedow vorliegenden Antikörper, welche den TSH-Rezeptor blockieren, verhindern dies und so kommt es zu immer höheren fT3-Spiegeln.

Bei Morbus Basedow werden außerdem Autoantikörper gegen Proteine und Zellen in den Augen und um das Augengewebe herum liegende Schichten, gebildet. Warum das passiert, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Wie gefährlich ist Morbus Basedow?

Bei einer sehr starken Krankheitsaktivität und einer sehr starken Schilddrüsenüberfunktion besteht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie im Ernstfall die sogenannte thyreotoxische Krise. Bei ihr kommt es zu Bewusstseinsstörungen, Fieber, Schwäche Anfällen, schlimmstenfalls zum Koma. Dies kann passieren, wenn die Krankheit sehr aktiv ist und es zu sehr starken Symptomen kommt.

Durch die chronische Entzündung1 stirbt die Schilddrüse im Vergleich zu Hashimoto nicht ab, sondern beginnt zu wuchern. Dies kann auf die direkt neben der Schilddrüse liegende Luftröhre drücken und das Atmen erschweren.

Außerdem kann es zu Schäden an den Augen kommen. 60 % aller Basedow Betroffenen haben eine Beteiligung an den Augen (endokrine Orbitopathie). Die Sehkraft kann dadurch beeinträchtigt werden.

Die Ursachen für Morbus Basedow, welche im Immunsystem, im Stoffwechsel, im Darm und im hormonellen System liegen, können bei unzureichender Behandlung und ohne Anpassung, der Lebensführung zu weiteren Autoimmunerkrankungen führen. Dies ist ebenso ein Risiko.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass Morbus Basedow bei sehr hoher Aktivität einige Risiken für die Herzkreislauf-Gesundheit bereit hält und, dass sich weitere Autoimmunerkrankungen ausbilden können.

Wie lange dauert Morbus Basedow?

Nach Einleitung einer schulmedizinischen Behandlung mit Thyreostatika kommt es bei 40 % der Betroffenen zu Symptomfreiheit nach 12-18 Monaten, welche lebenslänglich anhalten kann.

Offiziell gilt Morbus Basedow als nicht heilbar und hält lebenslang an26. Was jedoch gut möglich ist, mit einer Kombination aus guter Behandlung und Anpassungen in der Lebensführung, ist die Symptomfreiheit (Remission). Diese wurde häufig beobachtet, genaue Zahlen für eine Wahrscheinlichkeit jedoch nicht vor.

Hier kann man zusammenfassend sagen, dass die Krankheit in den meisten Fällen lebenslang vorliegt, jedoch in vielen Fällen bei guter Behandlung und gesunder Lebensführung eine Symptomfreiheit möglich ist.

Wie sieht eine gute Behandlung aus und was ist zu beachten?

Morbus Basedow Therapie

Aufgrund des hohen Risikos für bleibende Schäden und Folgeerkrankungen sollte nach der Diagnose möglichst zeitnah eine Therapie eingeleitet werden. Diese unterteilt sich in die medikamentöse Therapie, die definitive Therapie und die Therapie der endokrinen Orbitopathie14:

Medikamentöse Therapie

Die Behandlung beginnt meist mit der Gabe von Thyreostatika – Medikamente, welche die Produktion von Schilddrüsenhormonen senken. Schwefelhaltige Medikamente wie Propylthiouracil, Carbimazol, Methamidazol und Thiamazol sind üblich. Bei 40 % der Betroffenen kommt es nach 12-18 Monaten zu einer Remission, die in jedem zweiten Fall lebenslang anhält.

Thyreostatika senken die Entzündung, die Bildung von Autoantikörpern sowie die hohen Serumwerte der Schilddrüsenhormone. Die Dosis der Medikamente sollte dabei an die Krankheitsaktivität angepasst werden.

Es kann zu einem Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukopenie), zur Erhöhung der Leberwerte (Transaminase), zu Hautproblemen und sehr selten zu Hepatitis oder Vaskulitis kommen. Diese Nebenwirkungen sollten seitens der behandelnden Ärzte stets erwähnt und im Hinterkopf behalten werden.

Trotz der Nebenwirkungen ist dieser Teil der Therapie sehr etabliert und meist der erste Schritt bei der Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion.

Gegen das Herzrasen werden in schlimmen Fällen Betablocker verschrieben, welche wiederum Nebenwirkungen nach sich ziehen können. In akuten Fällen sind sie jedoch sehr wichtig.

Die medikamentöse Behandlung ist wichtig, wenn ein geringes Rezidivrisiko besteht, also ein geringes Risiko für einen neuerlichen Krankheitsschub4. Dies ist bei Betroffenen der Fall, welche jünger als 40 Jahre sind, ein Schilddrüsenvolumen von unter 40 ml aufweisen, sowie eine TSH-Aktivität von unter 10 U/l. Studien zufolge ist das Rezidivrisiko nach Einnahme von Schilddrüse-Medikamenten geringer, wenn auf jodiertes Speisesalz zurückgegriffen wird, anstelle von jodfreiem Speisesalz.

Definitive Therapie

Wenn die medikamentöse Therapie nicht wie geplant anschlägt, ist der nächste Schritt der schulmedizinischen Behandlung eine Verkleinerung der Schilddrüse durch Operation oder radioaktives Jod. Die Vor- und Nachbehandlung der definitiven Therapie sollte mit Thyreostatika und Kortison erfolgen, um die Nebenwirkungen zu minimieren.

Die zwei Möglichkeiten der definitiven Therapie sind eine Radiojodtherapie und eine Operation:

Bei der Radiojodtherapie wird radioaktives Jod (131I) eingenommen, welches sich in die Schilddrüse einlagert und durch die radioaktive Strahlung das umliegende Schilddrüsengewebe teilweise zerstört. Dadurch kommt es zu einer Verkleinerung der Schilddrüse. Zuvor sollte abgeklärt werden, ob in der Schilddrüse heiße oder kalte Knoten vorliegen und ob ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs vorliegt. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte diese Therapie nicht angewandt werden.

Die Strahlendosis wird üblicherweise auf 200-300 Gray eingestellt. Die Strahlenbelastung des Körpers (außerhalb der Schilddrüse) ist sehr gering, da sich das radioaktive Jod ausschließlich in die Schilddrüse einlagert.

Bei sehr starker Symptomatik und bei einer Schwangerschaft ist die Operation die bevorzugte Methode. Hierbei wird operativ ein großer Teil der Schilddrüse entnommen und nur ein kleiner Rest hinterlassen. In 50 % der Fälle kommt es zu einer lebenslangen Unterfunktion, in 30 % der Fälle zu einer immer noch vorliegenden Überfunktion, nur bei 20 % der Betroffenen kommt es nach der Operation zu normalen Schilddrüsenwerten (Euthyreose)13. Diese Erfolgsaussicht ist nicht sehr hoch, jedoch für viele Betroffene der beste Weg.

Behandlung der endokrine Orbitopathie

Bei 60 % der Betroffenen ist bei Basedow eine Beteiligung der Augen nachweisbar. Wenn es nicht zu einer Fibrose (Wucherung von Bindegewebe) in und um die Augen gekommen ist, werden üblicherweise Steroide gegeben. Auch für die Augen gibt es bei Vergrößerung oder Wucherung eine Radiotherapie, die jedoch selten angewandt wird.

Bei Fibrose kann eine Operation nötig sein: Dabei kann operativ der Druck in den Augen gemindert werden, oder die Augenmuskeln können operativ entspannt werden. Zudem kann durch einen plastisch-chirurgischen Eingriff an den Augenlidern diese verlängert werden, sodass es nicht zu einer Austrocknung der Augäpfel kommen kann.

Außerdem werden Augentropfen verschrieben, um eine Feuchtigkeit der Augen zu gewährleisten.

Die Neuerkrankungsrate ist bei Frauen im gebärfähigen Alter am höchsten; was ist bei Morbus Basedow und Schwangerschaft zu beachten?

Morbus Basedow und Schwangerschaft

Die Erkrankung stellt sowohl Betroffene als auch die behandelnden Ärzte vor viele Fragen6. Bei Kinderwunsch oder einer bestehenden Schwangerschaft sind es umso mehr Fragen, weil die Autoantikörper plazentagängig sind und an die Schilddrüse des ungeborenen Kindes binden können. Nicht selten kommen Neugeborene mit einer Überfunktion und einem Kropf auf die Welt.

Generell wird eine Schwangerschaft bei Morbus Basedow nur angeraten, wenn nur wenige Antikörper nachweisbar sind. Je höher diese sind, desto höher das Risiko einer Schädigung der Schilddrüse des ungeborenen Kindes, sowie das Risiko, dass die Krankheit auf das Kind übertragen wird.

Während der Schwangerschaft wird die Krankheit nur mit Thyreostatika behandelt, nicht mit einer Radiojodtherapie. In schlimmen Krankheitsfällen kann eine Operation durchgeführt werden.

Es gibt keine allgemeine Empfehlung, ob eine geplante Schwangerschaft mit der Erkrankung durchführbar ist. Besprechen Sie dies bitte mit Ihrem behandelnden Arzt, sowie Ihrem Frauenarzt.

Morbus Basedow Ursachen

Die molekularen Ursachen für die Bildung der Autoantikörper sind schwer untersucht und nicht abschließend geklärt. Es sind jedoch Faktoren bekannt, die mit einem stark erhöhten Krankheitsrisiko einhergehen und hier als Ursachen bezeichnet werden.

Eine ausreichende Jodversorgung wird nicht als Ursache gehandelt, sondern eher als Auslöser, der bei einer erhöhten Anfälligkeit für die Krankheit ins Zentrum rückt. Aber Jod generell zu verteufeln, was bei Hashimoto häufig der Fall ist, ist nicht angebracht, da Jod ein für den menschlichen Stoffwechsel wichtiges Element ist.

Die folgenden Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Morbus Basedow zu erkranken:

Genetik

Die Genetik spielt eine Rolle bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen, jedoch niedriger als oftmals behauptet. Die Genetik macht anfälliger für die Krankheit, löst die Krankheit aber nicht aus. Bei den Genotypen HLA-DR3, welche auch bei Typ 1 Diabetes, Lupus Erythematodes und Vitiligo vorkommt, sowie bei HLA-D9, HLA-DQ11 und HLA-DQA1-0501 kommt es zu einem erhöhten Risiko, dass körpereigene Proteine als fremd angesehen werden.

Dadurch kommt es zu einer verstärkten Bildung von Autoantikörpern. Die Genetik ist der Grund, warum sich manche Autoimmunerkrankungen in bestimmten Familien anhäufen, sollte jedoch nie als alleinige Ursache betrachtet werden.

Die Faustregel besagt: Die Genetik macht einen Menschen anfälliger für eine Autoimmunerkrankung, die Lebensführung löst sie dann aus.

Stress

Stress ist eine wichtige Ursache für alle Autoimmunerkrankungen, besonders für Erkrankungen der Schilddrüse18. Ein gestresster Körper ist ein anderer als ein nicht-gestresster Körper. Andere Hormone, andere Botenstoffe liegen vor, in anderer Konzentration. Das Immunsystem tendiert mehr zu Entzündungen, die Verdauung ist beeinträchtigt, Nährstoffmängel drohen.

Rauchen

Rauchen stellt den Stoffwechsel vor eine große Belastung und erhöht das Risiko für Morbus Basedow nachweislich. Die Entzündungen, die die Rauchpartikel nach sich ziehen, sind hierfür ein wichtiger Grund.

Umweltgifte

Auch Umweltgifte nehmen eine wichtige Ursache ein. Denn der moderne Mensch, besonders die Industrie, bringt zu viele Giftstoffe in die Umwelt, die sich über die Nahrungsketten und die Luft am Ende im menschlichen Körper wieder finden. Schwermetalle gehören dazu, ebenso wie Pestizide, Herbizide, Antibiotika, Xenoöstrogene und Feinstaub.

Körperfremde Stoffe ziehen – vereinfacht ausgedrückt – körperfremde Reaktionen nach sich, da sowohl der Stoffwechsel als auch das Immunsystem auf diese Stoffe nicht programmiert sind und oftmals nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Es ist ein wichtiger Grund, warum Autoimmunerkrankungen seit Beginn der Industrialisierung zunehmen.

Vireninfekte

Bei den Schilddrüsenerkrankungen Hashimoto und Morbus Basedow nehmen virale Infekte eine besondere Rolle an, denn der Ausbruch dieser Erkrankungen korreliert sehr häufig mit aktiven Infekten wie EBV7,15 oder Herpes Zoster. Medizinisch wird das aktuell sehr aktiv erforscht. Die Schilddrüse scheint häufiger von Viren befallen zu werden, das Immunsystem bekämpft die Viren und damit auch das betroffene Gewebe.

Molekulare Mimikry

Unter molekularer Mimikry versteht man, dass bestimmte körperfremde Stoffe (wie Krankheitserreger oder Allergene) den Strukturen körpereigener Proteine ähneln und das Immunsystem daraufhin bispezifische Antikörper produziert, die also auf beides ansprechen. Bei Nahrungsallergenen wie Gluten oder Milchproteinen ist dies bekannt, sowie bei manchen viralen Erregern.

Nährstoffmängel

Chronisch-entzündliche Erkrankungen gehen in den meisten Fällen mit Nährstoffmängeln einher, welche die Erkrankungen begünstigen und nach Ausbruch weiter verschlimmern. Ein Mangel an antioxidativ wirksamen Vitaminen und Mikronährstoffen, besonders Zink, Kupfer, Mangan, Eisen und Selen8,11,12,23,24, wird mit Morbus Basedow in Verbindung gebracht. Vitamin A, Vitamin D und Vitamin E gehören ebenfalls dazu.

Mit diesen Ursachen kann erklärt werden, wie es zu Morbus Basedow kommt sowie, warum die Erkrankung in den letzten 200 Jahren immer verbreiteter wurde. Vor etwa 200 Jahren war die Krankheit kaum bekannt und nur in einzelnen Fällen beschrieben, heute ist bereits ein Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Diese Ursachen helfen bei der Erklärung sowie, wie eine nachhaltige und natürliche Lebensführung mit der Erkrankung aussehen könnte:

Eine gesunde Ernährung ist wichtiger Bestandteil bei der Behandlung jeder Autoimmunerkrankung und liefert wichtige Nährstoffe.

Welche Ernährung bei Morbus Basedow?

Betroffene sind nach der Diagnose und Einleitung der schulmedizinischen Therapie verunsichert, was sie nun essen sollen. Vom Arzt bekommen Sie meistens gesagt, Sie sollen sich jodarm ernähren, aber sonst alles wie immer belassen.

Tatsächlich ist es so, dass die Ernährung und auch die Lebensführung eine wichtige Rolle bei der Entstehung und beim Umgang mit der Erkrankung einnehmen.

Durch eine gesunde und an die Krankheit angepasste Ernährung können viele Symptome abgeschwächt, die Ursachen behandelt und in nicht wenigen Fällen eine Remission herbeigeführt werden. Dies ist möglich, weil eine gesunde Ernährung Ihnen und Ihrem Immunsystem (und der Schilddrüse) genau die Bausteine bietet, die Sie benötigen und die Reizstoffe meidet, die die Krankheit verschlimmern können.

Zu Morbus Basedow gibt es leider nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen zur Ernährung, bei Hashimoto sind mehr Informationen verfügbar.

Die wissenschaftliche Literatur, Fachliteratur und unsere Erfahrung mit Betroffenen haben jedoch einige Faktoren aufgezeigt, die Sie in Ihre Ernährung integrieren können und die mit einer Verbesserung einhergehen:

Vorsicht mit Jod

Im Zweifelsfall ist anzuraten, eine sehr jodarme Ernährung durchzuführen. Ähnlich wie bei Hashimoto ist es so, dass viel Jod mit einer Verschlimmerung der Krankheit in Verbindung gebracht wird. Das liegt daran, dass die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse ein klein wenig oxidativen Stress für die Schilddrüse bedeutet, was die Symptome verschlimmert. Außerdem ist Jod Baustein für die Schilddrüsenhormone, durch eine jodarme Ernährung soll der Basedow „ausgehungert“ werden.

Es wird empfohlen, zunächst weitere Ratschläge zur gesunden Ernährung durchzuführen und im Darm, Immunsystem und in der Schilddrüse die Entzündungen zu reduzieren und körpereigene Antioxidantien zu erhöhen. Erst dann sollte Jod langsam wieder in die Ernährung eingeschlichen werden.

Bis dahin wird empfohlen, auf Jod in Nahrungsmitteln zu achten, Fisch und Meeresfrüchte möglichst zu meiden und Steinsalz anstelle von jodiertem Speisesalz und Meersalz zu verwenden.

Algenöl für Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und beruhigen das Immunsystem. Algenöl enthält deutlich weniger Jod als andere marine Quellen und ist länger haltbar als Fischölkapseln. 2-3 g Omega-3-Fettsäuren in Form von Algenöl verbessern nachhaltig Stoffwechsel und Symptomatik.

Ernährung reich an Antioxidantien

Wie auch bei anderen Autoimmunerkrankungen ist bei Morbus Basedow mit einer gesunden und antioxidantienreichen Ernährung eine Verbesserung der Krankheit zu beobachten.

Eine Ernährungsform, die wir gerne empfehlen, ist die Paleo-Ernährung (Steinzeiternährung)25. Als eine Spezialform für Autoimmunerkrankte der Paleo-Ernährung ist das Paleo-Autoimmunprotokoll zudem zu nennen. In den hinterlegten Beiträgen können Sie sich darüber informieren.

Bei beiden Ernährungsformen werden moderne, industriell veränderte oder für Darm und Immunsystem reizende Stoffe gemieden und durch natürliche und nährstoffreiche Alternativen ersetzt. Obst, Gemüse und Beeren nehmen eine besondere Rolle ein, weswegen diese Ernährungsform bei Autoimmunerkrankungen effektiv ist.

Darmgesundheit

Bei Morbus Basedow muss Darmgesundheit großgeschrieben werden, da hier eine wichtige Ursache liegt2 und eine Verbesserung beobachtet wird, wenn sich die Darmgesundheit verbessert. Eine gesunde, nährstoff- und ballaststoffreiche Ernährung ist dazu wichtig.

Hinzu kommen probiotische Nahrungsmittel, welche den Darm nachhaltig mit gesundheitsförderlichen Mikroorganismen versorgen. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören Naturjoghurt, Kimchi, Kombucha, Kefir, Wasserkefir, Apfelessig und milchsauer vergorenes Gemüse wie Sauerkraut.

Kräuter

Einige Kräuter werden in der Naturheilkunde seit vielen hunderten Jahren bei Entzündungen der Schilddrüse erfolgreich eingesetzt. Mit diesen Kräutern können Sie, in der Form von Tee, zusätzliche Linderung erreichen. Zu nennen sind Zitronenmelisse, Löwenzahn, Pfefferminze, Ginseng und Kamille.

Beeren

Bei Schilddrüsenproblemen sind in der Naturheilkunde auch Beeren ein beliebtes Werkzeug, um Darm und Immunsystem mit entzündungslindernden Antioxidantien aufzutanken, sowie mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen. Beeren erhalten Sie frisch vom Feld im Sommer, sowie tiefgekühlt ganzjährig im Supermarkt. Besonders reich an Antioxidantien sind dunkle Beeren wie Schwarze Johannisbeeren und Brombeeren.

Vitamin D

Bei Betroffenen mit Morbus Basedow wird häufig eine genetische Veranlagung (Polymorphismus) nachgewiesen22, weswegen der Vitamin D Stoffwechsel beeinträchtigt ist. In diesem Falle bedeutet das, dass mehr Vitamin D benötigt wird, um dieselben Wirkungen zu erzielen. Vitamin D ist ein wichtiger Regulator der Knochengesundheit, des Kalzium-Stoffwechsels und bei der Ausreifung eines gesunden Darms und Immunsystems. Es wird ein ausreichend hoher Vitamin D-Spiegel von mindestens 50 ng/ml empfohlen.

N-Acetyl-Cystein

Diese Aminosäure ist ein wichtiger Baustein zur Bildung des körpereigenen Antioxidans Glutathion, bei chronischen Entzündungen entsteht häufig ein Mangel. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mit einer Ergänzung von 3-4 g täglich Entzündungen im Körper reduziert werden können und der Körper dadurch auch zur Linderung der Schilddrüsenentzündung bewegt wird.

Zusatz: Nebenniere stärken

Durch die hohe Aktivität der Schilddrüse ist auch die Nebenniere, einer weiteren wichtigen hormonellen Drüse im Körper, zu mehr Arbeit angetrieben. Bei einer dauerhaften Aktivierung kann sich die Nebenniere schwächen und die Symptomatik bei Morbus Basedow nur weiter verschlimmern.

In der Naturheilkunde haben sich neben einer gesunden Ernährung Vitamin C, Ashwaghanda und Extrakt aus der Traubensilberkerze sehr bewährt, um die Nebenniere wieder zu stärken. Dies wird Betroffenen besonders angeraten, wenn Sie unter chronischer Müdigkeit, Ausgelaugtheit und Antriebslosigkeit leiden.

Gesunde Lebensführung mit Morbus Basedow

Neben den Ratschlägen zur Ernährung bei Morbus Basedow möchten wir Ihnen gerne auch aufzeigen, wie Sie mit einer gesunden Lebensführung der Krankheit entgegenwirken können. Auch hier sind wichtige Ursachen begründet und Anpassungen in der Lebensführung können sehr gut für Linderung sorgen:

Gesunder Schlaf und Bio-Rhythmus

Die Schilddrüse ist von einem guten Bio-Rhythmus, Ihrer inneren Uhr, abhängig. Sowohl gesunder Schlaf zur nächtlichen Regeneration und zur Linderung von Entzündungen, als auch ein funktioneller Tag-Nacht-Rhythmus sind wichtig; denn so erhalten Schilddrüse und Immunsystem die richtigen Rahmenbedingungen für Linderung und Regeneration.

Sehr bewährt haben sich sowohl eine gute Schlafhygiene, eine ausreichende Schlafdauer von 8 Stunden, als auch immer gleiche Schlafzeiten.

Bewegung an der frischen Luft

Obwohl der Stoffwechsel bei Basedow-Betroffenen sehr aktiv ist und Gewichtsverlust ein Störfaktor sein kann, ist regelmäßige Bewegung dennoch wichtig. Damit muss nicht zwangsläufig intensiver Sport gemeint sein; Spaziergänge, Radfahren, Schwimmen oder Wandern sind auch in Ordnung, solange Sie dadurch an die frische Luft kommen. Ideal ist Bewegung im Sonnenschein und in der Natur, da dies wichtig für die Stressreduktion und die Entzündungslinderung im Körper ist.

Stressreduktion

Der Erfolg einer nachhaltigen Behandlung bei Morbus Basedow steht und fällt mit Stressreduktion, da hier eine der wichtigsten Ursachen für den Ausbruch der Krankheit liegt. In unseren Beiträgen über Stressreduktion und gesunde Stressbewältigung erfahren Sie wichtige Praxistipps für weniger Stress im Alltag und nachhaltige psychische Gesundheit.

Schilddrüsen-Massage

Noch ein wichtiger Praxistipps aus der Naturheilkunde: Dort wird bei anhaltend entzündeter Schilddrüse regelmäßige Schilddrüsen-Massage empfohlen. Das bedeutet, dass Sie mit Ihren Fingern und einem entzündungshemmenden ätherischen Öl sanft über die Schilddrüse fahren.

Entsprechende Öle, die dabei häufig zur Anwendung kommen, sind ätherische Öle aus Sanddorn, Johanniskraut, Kamille, Weihrauch und Rosmarin. Neben der Massage besteht auch die Möglichkeit, die ätherischen Öle von außen auf die Schilddrüse zu geben und das Ganze mit einem feuchten, kühlen Tuch abzudecken. Bei regelmäßiger Anwendung und einer Einwirkzeit von etwa 20-30 Minuten kann dies zusätzlich der Entzündung entgegenwirken.

Diagnose Morbus Basedow – Wie geht es weiter?

Uns ist bewusst, dass dieser Beitrag sehr viel Informationen enthält. Wenn Sie die Diagnose erhalten haben und sich nicht sicher sind, wie es nun weitergehen soll, haben wir nun einen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise für Sie parat:

  1. Lassen Sie sich vom Arzt umfassend über die Krankheit und mögliche Behandlungsmöglichkeiten informieren. Es ist sehr ratsam, zeitnah mit der Therapie zu beginnen, um bleibende Schäden zu reduzieren und weiteren Folgeerkrankungen vorzubeugen.
  2. Für eine nachhaltige und natürliche Behandlung, die nicht allein auf Schulmedizin beruht, wird empfohlen, einen funktionellen Mediziner, Orthomolekular-Mediziner oder naturheilkundlich arbeitenden Arzt aufzusuchen. Um einen geeigneten Therapeuten in Ihrer Nähe zu finden, hilft eine Google-Suche „funktioneller Mediziner/Naturheilkunde + Ihr Wohnort“ häufig weiter.
  3. Überlegen Sie, welche der genannten Ursachen für die Erkrankung bei Ihnen zutreffen könnte. Sehen Sie sich in Ihrer Familie um, ob weitere Personen von Morbus Basedow betroffen sind.
  4. Reduzieren Sie den Konsum von jodhaltigen Nahrungsmitteln und stellen Ihre Ernährung hin zu einer naturbelassenen und nährstoffreichen Ernährung um.
  5. Erwägen Sie die Ergänzung mit Nahrungsergänzungsmitteln, ätherischen Ölen und Extrakten.
  6. Versuchen Sie den Stress in Ihrem Alltag möglichst weit zu lindern und ihm aus dem Weg zu gehen. Passive Stressreduktion (Änderungen im Alltag), sowie aktive Stressreduktion wie Musik, Atemtraining, Yoga und Meditation, helfen dabei sehr gut.
  7. Bewegung an der frischen Luft und in der Natur ist sehr wertvoll, um dem Körper Ruhe und Entspannung zu geben und ihm bei der Linderung zu unterstützen.
  8. Suchen Sie in Foren und unseren Facebook Gruppen Gleichgesinnte, um sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.

Zusammenfassung

Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, bei der es zu einer chronischen Schilddrüsenüberfunktion kommt. Die Symptome sind sehr weitreichend, neben einem sehr aktiven Stoffwechsel und einer sehr aktiven Verdauung werden Herzkreislaufbeschwerden beobachtet. Bei 60 % der Betroffenen kommt es zu einer Beteiligung der Augen und zu einem Hervortreten der Augäpfel.

Bei später oder nicht erfolgender Diagnose und schlechter medizinischer Behandlung besteht das Risiko, dass sich die Erkrankung ausweitet und weitere Erkrankungen nach sich ziehen kann. Daher wird empfohlen, mit einer guten medizinischen Behandlung zeitnah zu beginnen und parallel dazu eine gesunde und an die Erkrankung angepasste Lebensführung durchzuführen.

Die Erkrankung besteht lebenslang und wird als nicht heilbar angehen. Durch eine angepasste, gesunde Ernährung und Lebensführung ist es jedoch möglich, die Symptome sehr stark zu lindern und in einigen Fällen sogar eine Remission (Symptomfreiheit) herbeizuführen.

Die übliche schulmedizinische Therapie sieht vor, die Schilddrüse mittels Thyreostatika künstlich zu hemmen, oder sie mittels Operation oder Radiojodtherapie zu verkleinern. Letzter Ausweg ist meist, die Schilddrüse zu entfernen und die darauffolgende Schilddrüsenunterfunktion3 lebenslänglich zu behandeln. Dies ist der letzte Ausweg, dies gilt es zu vermeiden.

Umso wichtiger ist eine gesunde Ernährung und Lebensführung, die an die Krankheit angepasst ist. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, aber auch keine Sackgasse.

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