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Migräne stört Träume

Geschrieben von:

Kornelia C. Rebel

Medizinisch überprüft von:

Saskia Bauhausen

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 24. November 2022 um 16:52

Menschen mit Kopfschmerzen schlafen schlechter

Die Ergebnisse der neuen Metastudie wurden in der Fachzeitschrift Neurology, dem medizinischen Journal der American Academy of Neurology, veröffentlicht. Für die Meta-Analyse werteten Wissenschaftler des King’s College in London 32 Studien aus. Dabei wollten die Forscher herausfinden, ob Erwachsene und Kinder mit Migräne tatsächlich schlechter schlafen als Menschen ohne Kopfschmerzen. Gleichzeitig wollten sie untersuchen, ob Migräne die schlechte Schlafqualität verursacht oder ob Schlafprobleme zu Migräne führen.

„Wir wollten aktuelle Forschungsergebnisse analysieren, um ein klareres Bild davon zu bekommen, wie Migräne das Schlafverhalten der Menschen und die Schwere ihrer Kopfschmerzen beeinflusst“, sagte Studienautor Dr. Jan Hoffman, klinischer Senior Lecturer für Neurologie am King’s College London.

Dadurch könnten Mediziner Menschen mit Migräne besser unterstützen und effektivere Schlafbehandlungen durchführen. Hofmann, Mitglied der American Academy of Neurology, sitzt in Beiräten von mehreren Pharmaunternehmen und hat Honorare von mehreren Pharmaunternehmen erhalten. Diese Aktivitäten stehen nach Angaben der Studienautoren aber in keinem Zusammenhang mit der eingereichten Arbeit.

Früher beobachtete Zusammenhänge zwischen Schlafstörungen und Migräne waren für die Forscher schwer zu entziffern, da Veränderungen im Schlaf ein Auslöser, eine Behandlung oder ein Symptom von Migräne sein können, schreiben die Autoren in ihrer Metastudie.

Obwohl Migräne etwa 1 Milliarde Menschen betrifft und weltweit eine der Hauptursachen für Behinderungen ist, gibt es laut einer Studie aus dem Jahr 2018 nicht viel qualitativ gute Forschung darüber. Die Metastudie führt an, dass unbekannt sei, was Migränepatienten über ihre Schlafqualität denken – und ob objektive Labortests damit übereinstimmen.

Die neue Metaanalyse analysierte die Daten von mehr als 10.000 Erwachsenen und Kindern, die an früheren Studien teilgenommen hatten. Erwachsene mit Migräne schnitten beim Pittsburgh Sleep Quality Index schlechter ab als gesunde Teilnehmer. Dieser Fragebogen ermittelt die Schlafqualität, die Dauer des Einschlafens, die Schlafdauer und -effizienz, Schlafstörungen, die Einnahme von Schlafmitteln und Dysfunktion während des Tages.

Viele der Teilnehmer hatten sich zudem über Nacht einer Polysomnographie unterzogen. Diese Methode zeichnet  bestimmte Körperfunktionen während des Schlafens auf und wertet sie für die Diagnose von Schlafstörungen aus. Diese Testergebnisse zeigten, dass Erwachsene und Kinder mit Migräne einen geringeren Prozentsatz an REM-Schlaf hatten als Kontrollgruppen. Kinder mit Migräne brauchten weniger Zeit zum Einschlafen, hatten weniger Gesamtschlafzeit und mehr Wachzeit.

Die in der Metaanalyse ausgewerteten Studien verzeichneten nicht, ob Migränepatienten während des Schlafs selbst Migräne hatten. 6 Studien beinhalteten keine zusätzliche Nacht für die Teilnehmer, um sich an das Schlaflabor zu gewöhnen. Das kann den REM-Schlaf zusätzlich beeinflussen.

Darüber hinaus konnten die Studienautoren potenzielle psychische Diagnosen oder die Verwendung von Medikamenten nicht vollständig klären. Beide Faktoren können den Schlaf beeinflussen. Laut Dr. Hoffmann habe die Forschung jetzt aber „ein klareres Verständnis von Migräne und deren Auswirkungen auf das Schlafverhalten zu liefern“.

Frühere Forschungen haben bereits eine Verringerung des REM-Schlafs in der Nacht vor einem Migräneanfall berichtet, so die Meta-Studie. Ein Migränesymptom, das sich nach REM-Schlafentzug verschlechtert hat, ist kutane Allodynie. Betroffene verspüren dabei Schmerzen, wenn die Haut berührt wird – obwohl die Art der Berührung normalerweise keine Schmerzen verursachen würde. Dies deutet auf eine mögliche Dysfunktion bei REM-Schlafprozessen hin, die Migräne verursachen könnte.

Für Kinder mit Migräne empfiehlt die American Academy of Pediatrics die Aufrechterhaltung der Schlafhygiene – eine Bettruhe von acht bis zehn Stunden pro Nacht und das Ausschalten von Technologie eine Stunde vor dem Schlafengehen – sowie eine gesunde Ernährung.

Wenn Ihr Kind Schlafstörungen hat, kann ein Kinderarzt Tests auf Schnarchen oder Schlafstörungen empfehlen, die mit Migräne in Verbindung gebracht wurden. Das Essen von drei Mahlzeiten zu regelmäßigen Zeiten täglich, eine gute Versorgung mit Flüssigkeit und das Vermeiden stark verarbeiteter Lebensmittel, einschließlich Süßstoffe, Zusatzstoffe und künstliche Farbstoffe, könnten ebenfalls helfen.

Quelle:

Stanyer, Emily & Creeney, Hannah & Nesbitt, Alexander & Holland, Philip & Hoffmann, (2021). Subjective sleep quality and objective sleep physiology in migraineurs: a meta-analysis. 10.1101/2021.03.03.21252791. (https://www.researchgate.net/publication/349840100_Subjective_sleep_quality_and_objective_sleep_physiology_in_migraineurs_a_meta-analysis)

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