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Anti-Aging mit hohen Mengen von Omega-3-Fettsäuren

Geschrieben von:

Kornelia C. Rebel

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 23. November 2022 um 14:55

Großer Schutz der Zellen vor Folgen von Stress

Eine hohe Tagesdosis von Omega-3-Fettsäuren kann dazu beitragen, die Auswirkungen des Alterns zu verlangsamen: Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Ohio State University in einer Studie, die am 20. April veröffentlicht wurde. Offensichtlich sind die gesunden Fettsäuren in der Lage, auf der zellulären Ebene Schäden durch ein stressiges Ereignis abzuwehren.

In ihrer Studie verwendeten die Wissenschaftler eine Tagesdosis von 2,5 Gramm Omega-3, die bisher höchste getestete Dosierung dieses Nahrungsergänzungsmittels. Demnach halfen diese großen Mengen dem Körper am besten, mit den schädlichen Auswirkungen durch Stress fertig zu werden.

So bildeten die Studienteilnehmer unter dem Einfluss von Omega-3 nach einem stressigen Ereignis im Labor wesentlich geringere Mengen des Stresshormons Cortisol und weniger entzündungsfördernde Signalmoleküle als eine Kontrollgruppe.

Zudem führte das Nahrungsergänzungsmittel dazu, dass zellschützende Signalstoffe durch Stress nicht beeinträchtigt wurden. Bei den Studienteilnehmern, die nur ein Placebo erhielten, nahmen diese Botenstoffe jedoch durch Stress stark ab.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Omega-3-Fettsäuren die Stressresilienz verbessern. Zum einen verringern diese gesunden Fette den akuten Schaden, der durch Stress entsteht. Zum anderen schützen sie Zellen vor Entzündungen und vor der altersbedingten Verkürzung der Telomere.

Diese potenziellen Anti-Aging-Effekte beeindruckten die Studienautoren umso mehr, weil sie sich bei gesunden, aber auch bei übergewichtigen Menschen beobachten ließen, die sich wenig bewegen. Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen normalerweise das Risiko für beschleunigte Alterungsprozesse.

Annelise Madison, Hauptautorin der Studie, betonte, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3 eine relativ einfache Methode seien, um die negative Kettenreaktion von Stress auf Gesundheit zu unterbrechen.

Die Doktorandin Madison arbeitet im Labor von Janice Kiecolt-Glaser, Professorin für Psychiatrie und Psychologie und Direktorin des Instituts für verhaltensmedizinische Forschung an der Ohio State University.

Diese aktuelle Arbeit ist eine Sekundäranalyse einer früheren Studie von Kiecolt-Glaser. Sie zeigte bereits, dass Omega-3-Präparate das Verhältnis des Fettsäureverbrauchs so verändern, dass die DNA-Segmente der weißen Blutkörperchen erhalten bleiben.

Diese kurzen DNA-Fragmente werden auch als Telomere bezeichnet. Sie dienen als Schutzkappen am Ende der Chromosomenstränge. Allerdings verkürzen sich diese Telomere in vielen Zelltypen im Alter, vor allem auch durch altersbedingte Krankheiten, und können so zu einem frühen Tod beitragen.

In der ersten Studie beobachteten die Forscher Änderungen der Länge der Telomere in weißen Blutkörperchen, die als Lymphozyten bekannt sind. Für diese neue Studie untersuchten die Forscher, wie sich plötzlicher Stress auf eine Gruppe von biologischen Markern auswirkte.

Dazu gehörte Telomerase, ein Enzym, das Telomere wieder aufbaut. Die Enzymspiegel reagieren schneller auf Stress als die eigentliche Länge der Telomere. Deshalb lassen sich die Auswirkungen von Stress besser an den Enzymen als an den Telomeren selbst erkennen.

Madison wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass frühere Studien die Wirkung von Telomerase belegt haben. Demnach kann dieses Enzym den Aufbau der Telomere fördern. Um stressbedingte Schäden auf zellulärer Ebene zu verhindern, brauche der Körper deshalb ausreichend Telomerase.

Insbesondere verglichen die Wissenschaftler, wie Omega-3-Fettsäuren in verschiedenen Dosierungen und ein Placebo diese Marker während und nach einem experimentellen Stressor beeinflussten. Die Studienteilnehmer nahmen entweder 2,5 g oder 1,25 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag ein oder ein Placebo.

Nach vier Monaten nahmen die 138 Forschungsteilnehmer im Alter von 40 bis 85 Jahren an einem 20 Minuten dauernden Test teil. Dabei wurden eine Rede und eine mathematische Subtraktionsaufgabe kombiniert. Von dieser Kombination ist bekannt, dass sie zuverlässig eine entzündliche Stressreaktion hervorruft.

Nur die hohe Dosis von Omega-3 half dabei, Schäden durch Cortisol und entzündungsfördernde Signalstoffe zu verhindern. Cortisol und ein entzündungsförderndes Protein wurden um durchschnittlich 19% bzw. 33% gesenkt.

Ergebnisse aus Blutproben zeigten jedoch, dass beide Dosierungen von Omega-3-Fettsäuren die Telomerase-Spiegel und entzündungshemmende Signalstoffe vor Auswirkungen durch Stress bewahrten. Zwei Stunden nach dem stressigen Ereignis konnten deshalb alle stressbedingten Zellreparaturen problemlos durchgeführt werden. Auch die geringere Dosierung von Omega-3 erlaubte es, die Menge von Telomerase konstant zu halten.

In der Placebogruppe dagegen ließen sich andere Wirkungen beobachten. Der Anteil von Telomerase sank um durchschnittlich 24% und das entzündungshemmende Protein um durchschnittlich mindestens 20%. Das Zusammenwirken von Cortisol und Entzündungen kann nach Ansicht der Studienautoren die Länge der Telomere negativ beeinflussen.

Die Forscher vermuten außerdem, dass die entzündungshemmende Wirkung und der Schutz vor Stress depressive Symptome lindern könnten. Frühere Studien haben demnach gezeigt, dass Menschen eher Depressionen entwickeln, wenn sie auf Stressoren mit Entzündung reagieren.

Allerdings treffe das nicht auf jeden zu. Nur etwa ein Drittel aller Menschen mit Depressionen hat nach Auskunft der Studienautoren erhöhte Entzündungswerte. Dies erkläre, so die Studienautoren, warum Omega-3-Fettsäuren depressive Symptome nicht in allen Fällen lindern könnten.

Interessanterweise ließen sich keine negativen Begleiterscheinungen bei den Studienteilnehmern beobachten, die täglich 2,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren einnahmen. Diese Menge ist wesentlich höher als der tägliche Konsum der meisten Amerikaner.

Quelle:

Madison, A.A., Belury, M.A., Andridge, R. et al. Omega-3 supplementation and stress reactivity of cellular aging biomarkers: an ancillary substudy of a randomized, controlled trial in midlife adults. Mol Psychiatry (2021). https://doi.org/10.1038/s41380-021-01077-2 (https://www.nature.com/articles/s41380-021-01077-2)

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