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Neuer Mechanismus entdeckt: Körpereigenes Protein bekämpft erfolgreich Herpes

Geschrieben von:

Julia Bonengel

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:01

Fast alle Menschen kommen bereits in jungen Jahren mit Herpes in Kontakt. Nach einer Erstinfektion verbleiben die Viren lebenslang im Körper und können dort weiterhin Schaden anrichten. Einer der bekanntesten menschlichen Herpesviren ist das Epstein-Barr-Virus, mit dem etwa 98 % der globalen Bevölkerung infiziert sind. Das Virus ist vermutlich an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto Thyreoditis, rheumatoide Arthritis und Lupus Erythematodes beteiligt. Eine Forschergruppe des Universitätsklinikums Erlangen entdeckte jetzt in Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern ein körpereigenes Protein, das gegen Herpesviren wirken soll. Das Team hofft nun, dass die Entdeckung bei der Entwicklung neuer Therapien helfen wird.

TRIM43 versus Herpes

Für ihrer Studie suchte das Forschungsteam um Dr. Florian Full nach Proteinen, die Herpesviren im Körper kontrollieren können. „Wir interessieren uns für die sogenannte intrinsische Immunantwort, also Eiweißmoleküle, die die Vermehrung von Viren direkt in den Zellen verhindern können“, erklärt Studienleiter Dr. Full. Dabei entdeckten die Forscher die sogenannten TRIM-Proteine. Diese binden andere Proteine und verursachen so deren Abbau. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das bisher unbeschriebene TRIM43, das einen Abbau des Proteins Perizentrin bewirkt. Der Abbau von Perizentrin führt zu Veränderungen im Zellkern von Körperzellen und verhindert dadurch die Vermehrung von Herpesviren. TRIM43 wirkte effektiv gegen alle Herpesviren, die in der Studie getestete wurden. 

Für die Forscher war besonders beeindruckend, dass die Zellen auf eine Herpesinfektion antworteen, in dem sie große Mengen an TRIM43 produzieren. „In normalen Zellen ist TRIM43 fast nicht nachweisbar, aber nach einer Virusinfektion ist die Zelle voll mit dem Protein“, berichtete Dr. Full. Der Studienleiter hofft nun, dass die Entdeckung seines Teams bei der Entwicklung neuer Therapien helfen wird.

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