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Lebenserwartung bei Lupus – besteht Grund zur Sorge?

Lupus Lebenserwartung - Sänger Seal mit Narben im Gesicht

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 29. September 2020 um 23:41

Alle sagen, Lupus Erythematodes ist eine chronische, lebenslange Erkrankung mit geringerer Lebenserwartung. Alle sagen, um die vielen Medikamente führt kein Weg herum. Und alle sagen, es wird prinzipiell eher schlimmer mit der Zeit – und es gibt kein Zurück. Wir können Sie beruhigen!

Vieles davon ist übertrieben. Die Kombination aus Medikamenten und gesunder Lupus Ernährung wirkt dem aktiv entgegen. Lesen Sie dazu hier mehr über die Lebenserwartung bei Lupus, Prognose und Verlauf.

Was ist Lupus Erythematodes?

Was ist Lupus? Lupus ist eine Autoimmunerkrankung des Bindegewebes und der Haut. Sie tritt in zwei zentralen Formen auf: Als kutaner und als systemischer Lupus Erythematodes. Die Symptome beschränken sich daher entweder auf die Haut (kutan) oder das Bindegewebe (systemisch, ganzer Körper).

Normalerweise sind Immunzellen dazu da, unseren Körper vor Eindringlingen (Bakterien, Viren, Schimmelpilze) und Giftstoffen zu schützen sowie tote Zellen aus dem Weg zu räumen. Diese Unterscheidung zwischen Freund und Feind ist fundamental.

Geht sie jedoch verloren, droht eine Autoimmunerkrankung. Dann erkennen Immunzellen plötzlich körpereigene und gesunde Zellen als Feind an. Sie bilden Antikörper (Auto-Antikörper) gegen das Zielgewebe, attackieren und beschädigen es stark.

Bei Lupus Erythematodes ist entweder Haut oder Bindegewebe Ziel dieses Angriffs. Beide sind sehr wichtige und große Organe, entsprechend weitreichend und schmerzhaft sind die Lupus Symptome auch. Direkt nach der Lupus Diagnose kommt daher die wichtige Frage.

Ist Lupus Erythematodes heilbar?

Diese Frage ist durchaus berechtigt, da Autoimmunerkrankungen den Ruf haben, chronisch und unheilbar zu sein. Eines möchten wir vorwegnehmen: Autoimmunerkrankungen sind nicht unheilbar.

Aber: Heilung ist ein schwerer Begriff. Bei einem akuten Problem im Körper, einem viralen Infekt zum Beispiel, ist das einfacher. Das Immunsystem wird aktiviert, bekämpft das Virus, tötet alle befallenen Zellen, tötet das Virus und regeneriert die Verluste sehr rasch. Heilung bedeutet, dass alle Symptome beseitigt werden und der gesamte Körper auf den Ausgangszustand regeneriert wird.

Bei Autoimmunerkrankungen ist das Wort „Heilung“ problematisch: Denn das Problem ist nicht akut, sondern chronisch. Der Feind ist hier ein körpereigenes Gewebe, das bekämpft wird. Und wollen wir hoffen, dass es nicht zur vollständigen Zerstörung und zum Abbau des Gewebes kommt.

Heilung bei Autoimmunerkrankungen bedeutet, dass die Symptome komplett verschwinden, der Autoimmunprozess gestoppt wird und das betroffene Gewebe zumindest nicht mehr entzündet ist. Eine teilweise Regeneration ist auch möglich.

Aber eine Heilung in dem Sinne, dass nicht nur der Autoimmunprozess gestoppt wird, sondern das betroffene Gewebe wieder komplett regeneriert, ist nur in seltenen Fällen möglich. Daher sprechen wir auch nicht von Heilung, sondern von Remission.

Remission bedeutet, dass die Symptome komplett abklingen und der Autoimmunprozess gestoppt wird. Das ist unser großes Ziel. Darauf arbeiten wir mittels korrekter Lupus Erythematodes Behandlung und Ernährung hin. Und Remission ist möglich.

Wie sind nun die Aussichten für Betroffene von Lupus Erythematodes?

Die Lupus Erythematodes Prognose

Offiziell behaupten medizinische Vertreter und Ärzte, dass Autoimmunerkrankungen wie Lupus unheilbar und lebenslang sind. Außerdem sagen sie, dass Ihre beste Chance darin besteht, einfach nur die Medikamente zu nehmen und auf das Beste zu hoffen.

Das ist jedoch nicht richtig! Natürlich sind die Medikamente wichtig, jedoch nicht der einzige Behandlungsbaustein. Und es stimmt auch nicht, dass Autoimmunerkrankungen nicht heilbar sind. Wege in die Remission sind möglich und schon vielfach vorgekommen.

Nur auf Medikamente zu vertrauen und das Beste zu hoffen ist in etwa so, als ob Sie eine undichte Stelle im Hausdach haben und mit Eimer und Lappen bereitstehen, aufwischen und darauf hoffen, dass es von alleine aufhört, „zu tropfen“. Natürlich müssen Sie die Sauerei aufwischen. Aber um wirklich für Besserung zu sorgen, müssen Sie die undichte Stelle im Dach wieder flicken!

Warum die medikamentöse Therapie noch wichtig ist und in welchen Stufen sie aufgebaut ist, können Sie hier (Lupus Erythematodes Behandlung) nachlesen.

Ihre Prognose ist also, dass die Krankheit nicht zwangsläufig immer schlimmer wird und nicht zwangsläufig lebenslang sein muss. Damit das jedoch so ist, damit Sie die besten Chancen auf Remission und Regeneration haben, ist es so wichtig, dass Sie sich sowohl auf Therapie als auch auf eine gesunde Lupus Ernährung und Lebensführung konzentrieren.

Sie sollten die Krankheit von möglichst vielen Blickwinkeln betrachten, möglichst viele Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen und besonders die Lupus Ursachen mit gesunder Ernährung behandeln, anstatt nur auf Medikamente zu vertrauen.

Wenn die Lupus Diagnose zu spät kommt, die Therapie nicht anschlägt oder schlecht durchgeführt wird oder wenn die gleiche ungesunde Ernährung beibehalten wird, die zur Entstehung der Autoimmunerkrankung beitragen kann, dann kann sich die Krankheit natürlich verschlimmern und folgende Konsequenzen haben:

Ausbreitung: Der Autoimmunprozess kann sich ausgehend von Haut und Bindegewebe auf andere Organe ausbreiten, etwa auf Niere, Leber oder Schilddrüse. Wenn das passiert, wird es gefährlich. Allein das schon ist der wichtigste Grund, warum eine Therapie und Ernährungsumstellung schnellstmöglich angegangen werden sollte.

Nephropathie: Die Niere ist bei Lupus zusätzlichem Stress ausgesetzt. Denn durch den Autoimmunprozess kommt es zum großflächigen Abbau von Zellen und Bindegewebe und die Niere muss diese Dinge zusätzlich aus dem Blut filtern. Daher steigt das Risiko für Nierenprobleme stark an.

Rheuma: Knochen, Knorpel und Gelenke bestehen aus Bindegewebe. Wenn die Erkrankung schlimmer wird, werden auch rheumatische Symptome zunehmen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Durch die systemische Entzündung und Blutgerinnsel kann es auch zu anderen Problemen im Herz-Kreislauf-System kommen.

Blutgerinnsel: Durch die systemischen Entzündungen im Körper kommt es vermehrt zu Blutgerinnseln. Die Wahrscheinlichkeit für Thrombose, Schlaganfall und Herzinfarkte steigt. Tatsächlich sind Blutgerinnsel der häufigste Todesgrund bei Lupus-Betroffenen.

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Lebenserwartung bei Lupus

Die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei systemischem Lupus liegt bei 95 %, bei zehn Jahren sind es 85 % (Liu, 2012). Die Todesfälle ereignen sich entweder durch Thrombosen (Blutgerinnsel und Schlaganfälle) oder Infektionen aufgrund der starken Immunsuppressiva-Therapie.

Die Lebenserwartung bei Lupus ist also geringfügig niedriger als bei Nicht-Erkrankten. Ist das nun schlimm? Ja. Denn keine Krankheit sollte Ihre Lebenserwartung beeinträchtigen. Können Sie dem entgegenwirken? Ja. Auf jeden Fall!

Lesen Sie dazu diesen Beitrag bis zum Ende sowie unsere weiteren Beiträge zu Lupus – dann haben Sie nicht nur einen guten Überblick über Lupus Erythematodes, sondern wissen auch, was Sie dagegen unternehmen können.

Das waren die häufigsten Komplikationen, die mit einer Verschlechterung der Krankheit einhergehen. Sie treten auf, wenn die Lupus Diagnose zu spät erfolgt, die Lupus Symptome zu spät erkannt werden, die Therapie nicht gut anschlägt oder schlecht durchgeführt wird sowie dieselbe ungesunde Ernährung beibehalten wird, die die Krankheit begünstigen kann.

Wie verläuft diese schlimmer werdende Erkrankung? Welche Stufen kann man abgrenzen und wie äußern sich die Symptome?

Lupus Erythematodes Verlauf

Je nach Verlauf kann der systemische Lupus (SLE) in fünf Kategorien eingeteilt werden:

  1. Medikamenteninduzierter SLE: weniger schwer verlaufende Art der Erkrankung, Rückbildung nach Absetzen des auslösenden Medikaments.
  2. SLE mit akutem Beginn: Fieber, Hautveränderungen, Entzündung von Muskeln, Nieren und Gehirn. Kann lebensbedrohlich sein und muss sofort behandelt werden.
  3. SLE chronisch-fortschreitend: schleichender Verlauf der Erkrankung mit charakteristischen Hautveränderungen, Gelenkschmerzen, Lichtempfindlichkeit, schubweiser Verlauf mit spontaner Rückbildung. Die Schübe werden immer stärker. Häufigste Form.
  4. SLE im Spätstadium: wenn unbehandelt, mögliche Folgekrankheiten von Punkt 3: Chronisches Nierenversagen, Herzklappenfehler, Narbenbildung im Lungengewebe und Atembeschwerden.
  5. SLE mit Phospholipid-Syndrom: ebenfalls Spätform von Punkt 3. Antikörper gegen Phospholipide und Phospholipid-bindende Proteine im Blut nachweisbar. Es kommt zur verstärkten Bildung von Blutgerinnseln. Diese können zu Thrombosen, Lungenembolie, Schlaganfällen und bei Schwangeren zu Fehlgeburten führen.

Damit es nicht so weit kommt, werden Therapie und Ernährung so wichtig. Dagegen können Sie folgendes tun.

Lupus Lebenserwartung – was kann ich tun?

Um zu verhindern, dass sich aus dem kutanen ein systemischer Lupus Erythematodes entwickelt und dass die Krankheit nicht schlimmer wird, können Sie Folgendes tun:

Halten Sie sich unbedingt an die von Ihrem Arzt angegebenen Medikamente. Achten Sie bestenfalls darauf, dass Ihr Arzt nicht nur die Symptome mit den Medikamenten behandelt, sondern auch die Lupus Ursachen.

Lesen Sie, welche Lupus Ursachen hinter der Erkrankung stehen und was die Entstehung von Lupus begünstigt. Beginnen Sie dann, die Ursachen, gegen die Sie etwas unternehmen können, Schritt für Schritt zu beseitigen.

Die meisten dieser Ursachen können Sie mit einer gesunden Ernährung (Paleo Autoimmunprotokoll) und angepassten Lebensführung selbst angehen. Und das ist der wichtige Punkt: Der Arzt hat die Medikamente in der Hand, die Sie unterstützen, aber Sie haben die Ernährung in der Hand. Und beides – Medikamente und Ernährung – sind gleichermaßen wichtig, um bei Ihnen für Besserung zu sorgen.

Also unterschätzen Sie bitte nicht, wie viel Sie trotz der Krankheit immer noch selber beeinflussen können. Wir unterstützen Sie dabei.

Fazit – die Lebenserwartung bei Lupus ist leicht reduziert, aber…

Lupus Erythematodes ist eine chronische und oft lebenslange Autoimmunerkrankung der Haut und des Bindegewebes mit leicht geringerer Lebenserwartung. Bei Lupus greifen Immunzellen fälschlicherweise körpereigene und gesunde Zellen der Haut und des Bindegewebes an und zerstören diese. Die Lupus Symptome reichen von steifen Gelenken, Fieber, Gewichtsverlust und charakteristischen Hautausschlägen bis hin zu Müdigkeit und Antriebslosigkeit.

Um zu verhindern, dass sich die Krankheit ausbreitet und schlimmere Verlaufsformen annimmt, ist eine rasche Erkennung der Symptome und eine Diagnose wichtig, ebenso ein zeitnaher Beginn der Therapie und eine Ernährungsumstellung.

Dann stehen die Chancen für eine rasche Besserung sehr gut, dann ist auch keine Lebensgefahr zu befürchten. Und auch keine signifikante Reduktion der Lebenserwartung.

Wenn Sie einen großen Überblick über Lupus Erythematodes erhalten möchten, beginnend von den Symptomen, Diagnose und Therapie über Ursachen und Schwangerschaft bis hin zu Ernährung und Lebensführung bei Lupus, werden Sie hier (Lupus Erythematodes) fündig.

Weitere Artikel zum Thema finden Sie hier:
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[su_spoiler title=“Quellenverzeichnis“]

  1. Kuhn, Annegret; Bonsmann, Gisela; Anders, Hans-Joachim; Herzer, Peter; Tenbrock, Klaus; Schneider, Matthias (2015): Diagnostik und Therapie des systemischen Lupus erythematodes. In: Dtsch Arztebl International 112 (25), S. 423–432. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0423.
  2. Liu, Zheng; Davidson, Anne: Taming lupus—a new understanding of pathogenesis is leading to clinical advances. In: Nature medicine 18 (6), S. 871–882. DOI: 10.1038/nm.2752.
  3. Doyle, Mittie K. (2006): Vasculitis associated with connective tissue disorders. In: Current rheumatology reports 8 (4), S. 312–316.
  4. Teixeira, Vitor; Tam, Lai-Shan (2017): Novel Insights in Systemic Lupus Erythematosus and Atherosclerosis. In: Frontiers in medicine 4, S. 262. DOI: 10.3389/fmed.2017.00262.
  5. Liu, Z., & Davidson, A. (2012). Taming lupus—a new understanding of pathogenesis is leading to clinical advances. Nature Medicine, 18(6), 871–882. http://doi.org/10.1038/nm.2752

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