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Ein wenig bekanntes Hormon regelt Blutfettwerte

Geschrieben von:

Kornelia C. Rebel

Medizinisch überprüft von:

Dr. Barbara Müller

Inhaltsüberblick

Warum stärkt Hormonersatztherapie das Herz?

Bislang galt Östrogen als der Star der Hormonersatztherapie. Eine Wirkung dieser Behandlung war die Verbesserung der Blutfettwerte. Die neuen Erkenntnisse über das Anti-Müller-Hormon könnten ein Schlüssel beim Verständnis sein, wie genau Hormonersatztherapie durch den Einfluss auf die Blutfettwerte die Herzgesundheit stärkt.

Mit den neuen Informationen können Ärzte jetzt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen in den Wechseljahren besser einschätzen.

Übergang in die Wechseljahre genau bewerten

Dr. Samar R. El Khoudary, Professorin für Epidemiologie an der Pitt’s School of Public Health in Pittsburg, Pennsylvania, betonte bei der Vorstellung der Studie: „Östrogen ist nicht die ganze Geschichte. Wir erhalten jetzt mehr Informationen über andere Marker, die eine wichtige Rolle spielen könnten und Frauen genauer und konsistenter sagen könnten, wo sie in Bezug auf ihren Übergang in die Wechseljahre stehen.“

Während und nach der Menopause, auch bekannt als Menopause-Übergang, haben Frauen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu tragen meist Veränderungen der Lipidspiegel im Blut bei, zum Beispiel ein starker Anstieg von LDL-C oder „schlechtem“ Cholesterin.

Zuverlässiger Biomarker für Menopause

Bisher war bekannt, dass dieses erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen teilweise auf einen Rückgang des Östrogenspiegels zurückzuführen ist. Die Östrogenersatztherapie hatte jedoch nicht die Wirkung auf das Herz, die Ärzte erhofft hatten. Daher haben Wissenschaftler nach anderen Faktoren gesucht, die den Cholesterinspiegel beeinflussen könnten.

Das Anti-Müller-Hormon (AMH) ist ein Botenstoff, der als wichtiger Faktor für die Bestimmung des Geschlechts eines Fötus im Mutterleib am besten untersucht ist. Kürzlich wurde jedoch festgestellt, dass AMH eine starke und zuverlässige Verbindung zum Übergang in die Menopause hat. Zudem machen neue Technologien die Überwachung verschiedener Hormonspiegel immer einfacher und kostengünstiger.

Besseres Verständnis für Lipidveränderungen

„AMH kann verwendet werden, um zu messen, wie lange Eierstöcke Eier produzieren können“, sagte Dr. El Khoudary: „Je mehr Eier vorhanden sind, desto höher ist AMH; je weniger Eier, desto niedriger ist der AMH-Spiegel. Wenn die Werte sehr niedrig werden, können wir damit die Menopause vorhersagen.“

Angesichts der starken Verbindung zwischen AMH und den Wechseljahren fragte sich Dr. El Khourdary, ob der Verlust von AMH ebenso wie Östrogen einen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben könnte. „Wir wollten den Mechanismus hinter Lipidveränderungen während des Übergangs in die Menopause verstehen und auch, wie dieser neue Biomarker, AMH, mit Östrogen interagiert und Lipide beeinflusst“, erklärte Dr. El Khoudary.

Gutes und schlechtes Cholesterin steigt an

Das Team von Dr. El Khoudary analysierte Blutproben aus der Study of Women’s Health Across the Nation (SWAN), die eine vielfältige Gruppe von 1.440 Frauen mittleren Alters durch den Übergang in die Wechseljahre begleitete. Diese Blutproben wurden auf Östrogen- und AMH-Spiegel sowie gutes und schlechtes Cholesterin getestet.

Durch diese Studie fand Dr. El Khoudary heraus, dass ein hoher Östrogenspiegel wichtig für die Senkung von LDL-C oder schlechtem Cholesterin ist. Ein hoher AMH-Wert dagegen geht mit der Senkung von HDL-C oder „gutem“ Cholesterin einher. Dies bedeutet, dass bei Frauen in den Wechseljahren durch den Verlust von Östrogen und AMH sowohl der schlechte als auch der gute Cholesterinspiegel ansteigen.

Genaue Bewertung von Hormonersatztherapie?

Das mag widersprüchlich klingen. Für Dr. El Khoudary bestätigt es den Verdacht, dass gutes Cholesterin nicht immer gut für Frauen in den Wechseljahren ist. Frühere Studien der Gruppe von Dr. El Khoudary haben festgestellt, dass gute Cholesterinwerte bei diesen Frauen andere kardiovaskuläre Probleme maskieren und sogar ein Zeichen für eine HDL-Dysfunktion sein könnten. Diese hindert das gute Cholesterin daran, seine schützenden Aufgaben für das Herz zu erfüllen.

In Zukunft hofft Dr. El Khoudary, Blutproben von Frauen mittleren Alters untersuchen zu können, die sich einer Hormonersatztherapie unterziehen. Auf diese Weise könnten die Auswirkungen von Östrogen auf AMH- und Lipidspiegel bestimmt werden. Gleichzeitig könnte man damit beurteilen, ob diese Behandlungen Frauen in den Wechseljahren tatsächlich helfen oder schaden.

Quelle:

Samar R. El Khoudary, Xirun Chen, Meiyuzhen Qi, Carol A. Derby, Maria M. Brooks, Rebecca C. Thurston, Imke Janssen, Sybil Crawford, Jennifer S. Lee, Elizabeth A. Jackson, Claudia U. Chae, Daniel McConnell, Karen A. Matthews. The independent associations of anti-Müllerian hormone and estradiol levels over the menopause transition with lipids/lipoproteins: The study of women’s health across the nation. Journal of Clinical Lipidology, 2022, ISSN 1933-2874. https://doi.org/10.1016/j.jacl.2022.11.008. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1933287422003269)

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