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Rauchen beeinflusst Gen für Entzündungen

Geschrieben von:

Julia Bonengel

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 12. Juni 2019 um 16:00

Rauchen ist einer der Hauptrisikofaktoren für zahlreiche Erkrankungen. Wie der blaue Dunst dabei genau auf den Körper wirkt, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Nun entdeckte eine Studie des Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, dass Rauchen die Gene beeinflusst. Vor allem das Gen für den G-Protein-gekoppelten Rezeptor 15 (GPR15) ist bei Rauchern wesentlich aktiver als bei Nichtrauchern. Der Rezeptor ist beteiligt an Entzündungsvorgängen – und die spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf von Autoimmunerkrankungen. 

Rauchen steuert Gene

Die Wissenschaftler verglichen die Daten von 1.292 Teilnehmern einer Kohorten-Studie. Davon waren 593 Nichtraucher, 477 ehemalige Raucher und 221 Raucher. Es zeigte sich, dass bei Rauchern das Gen für GPR15 häufiger abgelesen wurde als bei Nichtrauchern. Je mehr Zigaretten eine Person rauchte, desto häufiger wurde das Gen für GPR15 transkribiert. 

Die gute Nachricht: Der Prozess lässt sich auch wieder umkehren. Studienteilnehmer, die mit dem Rauchen aufgehört hatten, zeigten eine geringere Aktivität des Gens. Bei Teilnehmern, die unvermindert weiter rauchten, blieb die Aktivität unverändert hoch. Auch stellten die Forschungsgruppe fest, dass bei Ex-Rauchern, die Abnahme der GPR15-Aktivität mit den Jahren seit dem Zigarettenverzicht einherging. In den ersten Jahren fiel sie am stärksten ab.

Die Forscher des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung konzentrieren sich  mit ihren Ergebnissen natürlich vor allem auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Rauchen ist einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zum Teil werden die Erkrankungen durch Entzündungsvorgänge verursacht. Die Regulation und Funktion von GPR15 im Herz-Kreislauf-System zu untersuchen, ist daher sehr interessant“, sagt Tina Haase, die Studienautorin und Doktorandin der Forschungsgruppen. Aber auch für andere Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, bei denen Entzündungen eine wichtige Rolle spielen, können die neuen Erkenntnisse hilfreich sein.

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