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Morbus Crohn Diagnose – So wird die Erkrankung festgestellt

Morbus Crohn Diagnose

Geschrieben von:

Anny Kalies

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:00

Was sind die typischen Anzeichen von Morbus Crohn?

Beim ersten Ausbruch der chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung können verschiedene Symptome auftreten. Dazu gehören Blähungen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Fieber und ein allgemeines Unwohlsein.

Häufig merkt der Patient mit Morbus Crohn die ersten Symptome durch den Ausbruch von einem Schub, aber auch außerhalb eines Schubs können sich die Anzeichen einstellen. Morbus Crohn wird bei den ersten Symptomen meist nicht in Betracht gezogen. Verschwinden die Symptome nach dem Abklingen eines Schubs, gehen viele Betroffene vorerst nicht zum Arzt.

Darmgesundheit ist ein unangenehmes Thema, viele Betroffene leiden still unter den schweren Symptomen, die mit dem Magen-Darm-Trakt zusammenhängen. Der Leidensdruck durch das Schamgefühl hindern die Menschen daran, mit ihrem Arzt über die Probleme zu sprechen. Es ist einer der Gründe, warum Morbus Crohn häufig spät diagnostiziert wird.

Eine frühzeitige Morbus Crohn Diagnose ist von hoher Bedeutung

Je früher die Erkrankung diagnostiziert werden kann, desto besser. Bevor die Diagnose Morbus Crohn gesichert wird, verändern die Betroffenen ihre Lebensweise in der Regel nicht und tragen zu einer Verschlimmerung bei. Vor allem ein Schub muss unbedingt behandelt werden, um den Schaden durch die Entzündungen im Verdauungssystem zu begrenzen.

Treten die Symptome erstmalig auf, sollten die Betroffenen Ruhe bewahren, aber den Gang zum Arzt nicht aufschieben. Vor allem, wenn die Anzeichen anhaltend sind und mehrere Symptome aufeinander treffen, ist ein ärztlicher Rat notwendig.

Differenzialdiagnosen: Diese Krankheiten sollten ausgeschlossen werden

Um die Diagnose Morbus Crohn zu sichern, sollten Erkrankungen mit einer ähnlichen Symptomatik in Betracht gezogen werden. Folgende Krankheiten überschneiden sich in den Symptomen mit Morbus Crohn:

  • Lebensmittelvergiftung
  • Lebensmittelunverträglichkeit (Gluten, Lactose, Fructose)
  • Allergien
  • Reizdarmsyndrom
  • Darmkrebs
  • Colitis Ulcerosa
  • Magen-Darm-Grippe

Wer stellt die Morbus Crohn Diagnose?

Um die chronisch-entzündliche Darmerkrankung zu diagnostizieren, muss ein Arzt aufgesucht werden. Die Untersuchungen können sowohl vom Hausarzt, als auch von Internisten, Gastroenterologen oder funktionellen Medizinern vorgenommen werden.

Es ist nicht möglich, nur anhand der Symptome die Morbus Crohn Diagnose zu sichern. In der Regel werden mehrere unterschiedliche Untersuchungen und diagnostische Maßnahmen vorgenommen. Während der Diagnostik wird nicht nur die Erkrankung festgestellt, sondern auch das Ausmaß eingeschätzt, um eine passende Therapie anzuknüpfen.

Die Menschen mit Verdacht auf Morbus Crohn sollten unbedingt alle diagnostischen Maßnahmen in Anspruch nehmen, die durch den behandelnden Arzt empfohlen werden. Es ist wichtig, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen und abzuwarten.

Wie wird die Morbus Crohn Diagnose gesichert?

Die Diagnostik von Morbus Crohn ist kleinschrittig und benötigt einen längeren Untersuchungszeitraum. Die Patienten weisen verschiedenste Anzeichen und veränderte Parameter auf, zum Beispiel wurde ein Zusammenhang zwischen einer Veränderung an einem Gen und Morbus Crohn festgestellt. [1]

Anamnese

Eine ausführliche Anamnese, also ein Patientengespräch, sollte die Grundlage jeder Untersuchung bilden. Der Patient bekommt Raum, um über alle Faktoren zu sprechen. Dazu gehören neben den Symptomen auch genaue Angaben zum sozialen Umfeld, Stress oder Ernährungsgewohnheiten. Auch eine medizinische familiäre Anamnese kann stattfinden, um Erbkrankheiten oder Dispositionen in Betracht zu ziehen.

Bereits durch die Befragung zu den Ernährungsgewohnheiten kann der Arzt die ersten Anzeichen feststellen. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass viele Morbus Crohn Patienten Kaffee nicht vertragen und der Konsum des Getränks zu einer Verschlimmerung der Symptome führt. [2]

Körperliche Untersuchung

Durch Palpation, also Abtasten sowie den visuellen Befund können wichtige Faktoren erschlossen werden. Durch das Abtasten des Bauchs, insbesondere des Unterbauchs, kann der Arzt Verhärtungen feststellen. Auch wird Luft im Darm abgeklärt.

Ebenso werden verschiedene Bauchbereiche abgeklopft und Druckschmerzen abgeklärt. Wichtig ist auch der Sichtbefund des Mundraums und des Afters. In manchen Fällen können Entzündungen, Abszesse und Fisteln gefunden werden. Auch eine einfache Rötung kann ein Anzeichen einer beginnenden Entzündung sein.

Blutuntersuchung

Das Blutbild kann zu der Sicherung der Morbus Crohn Diagnose beitragen. Mehrere Parameter sind bei der chronisch-entzündlichen Autoimmunkrankheit erhöht. Dazu gehören Entzündungsmarker CRP sowie Leukozyten. Auch die Blutsenke-Geschwindigkeit ist erhöht.

Neben den erhöhten Werten kann ein Hämoglobinmangel bei Morbus Crohn bestehen, der unter anderem durch die Blutungen im Magen-Darm-Trakt bedingt ist. Auch kann ein Vitamin- und Nährstoffmangel vorliegen, wie z. B. der Vitamin B12 Mangel.

Urinuntersuchung

Durch spezielle Tests kann untersucht werden, ob der Darm geschädigt und dadurch in seiner Funktion eingeschränkt ist. Manche Stoffe, die durch den Menschen eingenommen werden, gelangen in den Darm. Liegt eine Schädigung vor, können diese im Urin nachgewiesen werden.

Stuhluntersuchung

Diese diagnostische Maßnahme wird in der Regel zu Beginn der Diagnostik vorgenommen. Der Stuhl wird bei der Morbus Crohn Diagnostik auf Blut untersucht. Ebenso können folgende spezifische Proteine in der Stuhlprobe nachgewiesen werden:

  • Calprotectin
  • Laktoferrin

Darmspiegelung

Die Darmspiegelung ist ein enorm wichtiger Schritt zu der Sicherung der Morbus Crohn Diagnose. Durch das rektale Einführen einer kleinen Kamera in den Darm kann ein visueller Befund stattfinden. Der Darm wird auf typische Veränderungen untersucht.

Der behandelnde Arzt kann folgende Anzeichen erkennen, die für Morbus Crohn typisch sind:

  • Fissuren
  • Fisteln
  • Rötungen
  • Abszesse
  • Verengungen

Neben der Untersuchung wird ebenso eine Biopsie durchgeführt. Dabei werden der Darmwand kleine Gewebeproben entnommen, um sie zu untersuchen. Die Proben der Schleimhaut werden auf eine Einwanderung der Immunzellen untersucht. [3]

Eine Darmspiegelung kann bei Bedarf mit einer Magenspiegelung ergänzt werden, da sich die pathologischen Veränderungen auch in der Magenschleimhaut zeigen können.

Bildgebende Verfahren

Neben dem Befund durch eine Endoskopie werden weitere Möglichkeiten eingesetzt, um weitere Anzeichen von Morbus Crohn zu erkennen und die Diagnose zu sichern. Zu den bildgebenden Verfahren, die bei der Diagnostik der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt werden, sind folgende:

Durch diese Verfahren können pathologische Veränderungen nicht nur im Innenraum des Darms, sondern auch in der Darmwand oder anderen Organen festgestellt werden. Auch können bildgebende Untersuchungen dabei helfen, andere Krankheiten auszuschließen.

Mit einem Ultraschall können beispielsweise Verdickungen in der Darmwand festgestellt werden, die bei einer Darmspiegelung verborgen bleiben. Ein MRT ermöglicht es dem Arzt, kleinschrittig alle Veränderungen im Verdauungstrakt durchzugehen und die Erkrankung zu lokalisieren.

Nach der Diagnose

Wenn die Diagnose Morbus Crohn endgültig gestellt wird, ist es in der Regel für den Betroffenen nicht überraschend. Eine Gewissheit kann nach den langen Wochen der Untersuchungen und des Wartens eine Erleichterung bringen. Trotzdem ist es anfänglich nicht einfach zu akzeptieren.

Für die Patienten ist die Diagnose meist ein kritisches Lebensereignis. Morbus Crohn bedeutet eine Umstellung in einigen Lebensbereichen. Vor allem ist es für viele Patienten besonders schwer zu verkraften, dass die chronische Erkrankung als unheilbar gilt. Das Wissen, dass die Symptome sehr schmerzhaft und massiv auftreten können, ist verständlicherweise mit Angst verbunden.

Dennoch sollten die Betroffenen den Mut nicht verlieren und die Verantwortung für die Lebensqualität nicht ablegen. Durch verschiedenste Maßnahmen ist es möglich, die Symptome stark zu reduzieren. Manche Patienten mit Morbus Crohn  erreichen sogar eine vollständige Symptomfreiheit.

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[su_spoiler title=“Quellenverzeichnis“]

[1] Konrad Aden et al. (2018): ATG16L1 orchestrates interleukin-22 signaling in the intestinal epithelium via cGAS–STING In: Journal of Experimental Medicine  (2018; doi: 10.1084/jem.20171029

[2] Fyderek, Krzysztof; Strus, Magdalena; Kowalska-Duplaga, Kinga; Gosiewski, Tomasz; Wedrychowicz, Andrzej; Jedynak-Wasowicz, Urszula et al. (2009): Mucosal bacterial microflora and mucus layer thickness in adolescents with inflammatory bowel disease. In: World journal of gastroenterology 15 (42), S. 5287–5294.

[3] Koelink, Pim J.; Overbeek, Saskia A.; Braber, Saskia; Morgan, Mary E.; Henricks, Paul A. J.; Abdul Roda, Mojtaba et al. (2014): Collagen degradation and neutrophilic infiltration: a vicious circle in inflammatory bowel disease. In: Gut 63 (4), S. 578–587. DOI: 10.1136/gutjnl-2012-303252.

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