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Depression – Diese Symptome sind eindeutig!

Depression Symptome
12 Minuten

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Saskia Bauhausen

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 25. November 2022 um 14:40

Etwa vier Millionen Deutsche leiden unter einer Depression. Darunter wird eine psychische Erkrankung verstanden, die mit langanhaltender Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit und negativen Gedankenspiralen einhergeht. Die Symptome von Depressionen sind eindeutig und ermöglichen Betroffenen und Angehörigen, eine Depression zu erkennen.

Erfahren Sie hier mehr über die Symptome einer Depression und den Unterschied zwischen unipolarer und bipolarer Depression.

Die Symptome einer Depression und ihre Relevanz

Nicht-Betroffene können sich dies kaum vorstellen: Den ganzen Tag steckt der Kopf in negativen Gedanken fest, Betroffene können sich für wenig entscheiden, begeistern, geschweige denn zu etwas aufraffen. Der alltägliche Gang zur Arbeit oder Schule wird zur Last, da innere Leere, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit ständige Begleiter sind.

Mit einer Depression ist nicht zu spaßen – dennoch sollte sie klar von einem vorübergehenden Stimmungstief unterschieden werden. Diese treten bei Frauen während der Menstruation auf, bei Teenagern, nach einem größeren Lebensereignis, einer zerbrochenen Beziehung oder sind normaler Teil von Stimmungsschwankungen. Sobald die negativen Emotionen jedoch wochenlang, wenn nicht monatelang anhalten und Betroffene im Alltag und im Lebensglück zunehmend einschränken, sollte die Notbremse gezogen werden.

Im Folgenden erfahren Sie daher die Symptome einer Depression und, worauf zu achten ist.

Depression Symptome – Darauf ist zu achten

Bei Depressionen sollte zwischen monopolarer (unipolare) und bipolarer Depression unterschieden werden. Die unipolare Depression ist die „klassische“ Depression, welche von langanhaltender Traurigkeit geprägt wird. Betroffene der bipolaren Depression erleben auch Zustände tiefer Traurigkeit und innerer Leere, diese wechseln sich jedoch – teilweise innerhalb weniger Minuten – mit absoluten Hochgefühlen ab. Diese Form wird auch als manische Depression oder bipolare Störung bezeichnet.

Unipolare Depression Symptome

Hier werden die Symptome unterteilt in körperliche und seelische Symptome:

Seelische Symptome

  • Angstzustände: Betroffene werden den ganzen Tag von Angst geplagt. Die Angst handelt meist von alltäglichen Situationen oder alltäglichen Sorgen.
  • Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle: Betroffene zweifeln ihre Identität und eigene Person an und gehen damit weit über normale Selbstkritik hinaus. Sie fühlen sich als Mensch nicht mehr geliebt, wertgeschätzt oder gut genug.
  • Konzentrationsverlust: Es wird zunehmend schwer, sich bei kognitiv fordernden Aufgaben zu konzentrieren. Dies kann auf der Arbeit, in der Schule, Universität oder Privatsphäre auftreten.
  • Verlust von Freude: Es gibt Tätigkeiten oder Dinge, die Betroffene normalerweise erfreuen und in Glückszustände versetzen. Nicht bei Depression: Die Freude über alltägliche, schöne Dinge geht verloren.
  • Hoffnungslosigkeit: Betroffene verlieren die Hoffnung für positive Dinge in der Zukunft. Pures Gift für Zukunftspläne und Motivation.
  • Energieverlust: Einer Lethargie gleich können sich Betroffene nur noch zu wenig aufraffen. Es fehlt an Energie und Kraft.
  • Emotionale Instabilität: Betroffene der Depression neigen leichter zu Tränen und Gefühlsausbrüchen. Teils sind es nur kleine Probleme, die diese Tränen verursachen.
  • Traurigkeit: Ein sehr zentrales Symptom, das allgegenwärtig in einer Depression ist, ist Traurigkeit – Freude fehlt in jeglicher Art.
  • Negative Gedankenspiralen: Betroffene hängen in negativen Gedankenschleifen fest, die sich auf alles im Leben auswirken. Hoffnung, Mut und Motivation gehen ebenso verloren wie Optimismus und Liebesgefühle.
  • Innere Leere: Die Emotionen stumpfen immer weiter ab und Betroffene fühlen sich mehr und mehr völlig ohne Emotionen.
  • Abgrenzung: Betroffene grenzen sich von Menschen in ihrem sozialen Umfeld ab, sowohl Freunde, Familie als auch Arbeitskollegen und Bekannte. Dies ist nicht zu verwechseln mit Introversion, dem gelegentlichen Zurückziehen.
  • Selbstmordgedanken: Diese werden gelegentlich laut geäußert und sollten Betroffenen und Angehörigen Anlass zur Sorge machen. Nehmen Sie geäußerte Selbstmordgedanken immer ernst und reagieren Sie entsprechend.

Körperliche Symptome

  • Schlafstörungen: Nächtliche Regeneration wird schwer und nervenaufreibend, da sich Betroffene zunehmend unter Druck setzen. Früh fühlen sie sich dann noch müder als am Abend zuvor.
  • Appetitänderung: Eine deutliche Änderung im Appetit ist bemerkbar. Entweder geht der Appetit vollständig verloren oder nimmt stark zu.
  • Libidoverlust: Lust und Liebe sind Fortpflanzungssignale des Körpers. Wer unter Depressionen leidet, fühlt weniger sexuelles Verlangen, da der Körper entsprechend hormonell reagiert hat.
  • Ganztägige Lethargie: Der Energieverlust ist auch körperlich spürbar.
  • Unruhe: Besonders in eigentlich ruhigen Situationen verspüren Betroffene plötzlich Unruhe und Ängste. Dieses Verhalten ist in nervösem Auf- und Abwippen der Füße und Hände bemerkbar sowie unruhigem Zucken der Augen.
  • Schmerzen: Bestimmte Körperregionen senden Schmerzsignale aus, die in der Depression ihren Ursprung haben. Besonders häufig sind Rücken und Kopf betroffen.
  • Enge in der Brust: Es gleicht dem Gefühl, als ob sich jemand auf Ihre Brust setzt. Atmen wird schwer, die Brust fühlt sich sehr eingeengt an.
  • Schwindelgefühle: Schwindelgefühle und Gleichgewichtsstörungen treten vermehrt auf.

Symptome einer manischen Depression

Charakteristisch für eine manische Depression, auch bekannt als bipolare Depression und manisch-depressive Erkrankung (umgangssprachlich „bipolare Störung“), ist die Nähe von absoluten Hoch- und Glücksgefühlen und klassischen Symptomen einer Depression. Betroffene wechseln innerhalb weniger Minuten von „himmelhochjauchzend“ zu absolut traurig und einem Gefühl innerer Leere.

Die folgenden Symptome sprechen außerdem sehr stark für eine manische Depression und sind teils auffälliger als die der unipolaren Depression:

  • Ein stark erhöhtes Redebedürfnis, das für Angehörige auch als aufdringlich empfunden wird und im krassen Gegensatz zur sonstigen Abgrenzung bei Depression steht.
  • Starke Euphorie, die eher an unangenehme und aufgekratzte Fröhlichkeit erinnert. Alltägliche Situationen und Geschehnisse werden überschwänglich begrüßt und lassen umstehende Menschen stutzig werden.
  • Sinnestäuschungen: Dies kann so weit gehen, dass Betroffene Dinge wahrnehmen, die gar nicht da sind. Auch Wahnvorstellungen sind möglich.
  • Kontrollverlust: Betroffene verlieren scheinbar die Kontrolle über ihr Geld, Zukunftspläne, Verpflichtungen in der Gegenwart oder Beziehungen.
  • Leichte Ablenkbarkeit: Im Gegensatz zur emotionalen Passivität, die bei einer unipolaren Depression an der Tagesordnung steht, werden manisch-Depressive in ihren Hochphasen sehr leicht abgelenkt und können sich nur schwer auf eine einzige Sache konzentrieren.

Nach dieser ausführlichen Auflistung verschiedener Symptome, die für eine Depression sprechen können, ist es nun an Ihnen, zu überprüfen und zu beobachten: Können Sie diese Symptome bei Ihnen oder an einem Ihnen nahestehenden Menschen beobachten? Kommen diese Symptome häufig vor, sogar dauerhaft?

Wie auch immer Sie sich entscheiden, sprechen Sie Betroffene behutsam, respektvoll und verständnisvoll auf diese Probleme an. Der schwerste Schritt für Betroffene ist, sich einzugestehen, dass etwas nicht in Ordnung ist und dass eine Depression dafür verantwortlich sein kann. In diesem Fall ist die Hilfe von Mitmenschen immer willkommen.

Der nächste Schritt kann anschließend eine Umstellung der Lebensgewohnheiten hin zum Positiven sowie eine Psychotherapie sein. Im Übersichtsartikel über Depressionen finden Sie dazu die notwendigen Informationen und weitere Schritte.

Zusammenfassung – Wie Sie Symptome einer Depression erkennen und handeln

Depression umfasst eine psychische Erkrankung, bei der es zu langanhaltender Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, innerer Leere und sozialer Abgrenzung kommt. Sie ist von Stimmungstiefs, die nur vorübergehend sind, und einer klassischen Winterdepression deutlich abzugrenzen.

Es wird zwischen unipolarer Depression (klassische Depression) und bipolarer Depression unterschieden, bei der es zu sehr starken und zeitlich eng aufeinanderfolgenden Stimmungsschwankungen kommt.

Die Symptome einer Depression sind gut erkennbar und sollten über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Hilfreich ist für Betroffene auch ein Symptomtagebuch.

In unserem Übersichtsartikel über Depressionen finden Sie einen großen Überblick über Depressionen, Symptome, Ursachen, Therapieansätze und Vorschläge zu Lebensführung.

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Quellen:

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