Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:01
In Deutschland sind etwa vier Millionen Menschen von Depressionen betroffen. Mittlerweile sind verschieden Auslöser bekannt, die die Erkrankung hervorrufen. Auch Übergewicht wird immer wieder damit in Verbindung gebracht. Eine aktuelle Studie liefert nun den bisher wichtigsten Beweis, dass Adipositas Depressionen verursacht – auch wenn keine weiteren gesundheitlichen Probleme vorliegen!
Auswertung der Daten von über 300.000 Menschen
Für ihre Studie betrachteten die Forscher der University of South Australia und der University of Exeter in Großbritannien die Daten von mehr als 48.000 Menschen mit Depressionen. Diese verglichen sie mit einer Kontrollgruppe von mehr als 290.000 Menschen, die zwischen 1938 und 1971 zur Welt kamen. Es standen ihnen medizinische und genetische Informationen der Teilnehmer zur Verfügung. Ob jemand an Depressionen litt, wurde anhand von Krankenhausdaten und Selbstauskünften festgestellt.
Für ihre Forschung habe das Team einen genomischen Ansatz gewählt, erzählt die Professorin Elina Hypponen von der University of South Australia. Dafür nutzten sie unter anderem Gene, die mit einem höheren Body-Mass-Index assoziiert sind, aber mit einem geringeren Risiko für Krankheiten wie Diabetes. „Diese Gene waren genauso stark mit Depressionen assoziiert wie die Gene, die mit einem höheren BMI und Diabetes assoziiert sind. Das deutet darauf hin, dass Übergewicht Depressionen mit aber auch ohne den damit verbundenen Gesundheitsproblemen verursacht – insbesondere bei Frauen”, so Professor Hypponen. Bei Männern hingegen zeigte sich ein anderes Ergebnis. Sehr dünne Männer sind eher depressiv als Männer mit Normalgewicht oder sehr dünne Frauen.
„Unsere Forschung zeigt, dass Übergewicht nicht nur das Risiko von chronischen Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, sondern auch zu Depressionen führen kann“, sagt Professor Hypponen.
Experten sprechen derzeit von einer globalen Adipositas-Epidemie!
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