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Astaxanthin: Neue Hoffnung für Patienten mit Lungenkrankheiten

Geschrieben von:

Kornelia C. Rebel

Medizinisch überprüft von:

Dr. Iris Belfort

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 28. November 2022 um 14:02

Astaxanthin hat großes Potenzial für die Behandlung von Menschen mit Lungenkrankheiten. Zudem kann dieses Xanthophyll-Carotinoid die Lunge vor Erkrankungen schützen. Zu diesem Schluss kommen zwei US-amerikanische Wissenschaftler in einer Metastudie, die sie im November 2020 veröffentlicht haben.

Komplexe entzündungshemmende Wirkmechanismen

Die Wirkung des Carotinoids Astaxanthin bei verschiedenen Lungenkrankheiten stand im Vordergrund dieser Metastudie. Die Wissenschaftler des Plants for Human Health Instituts der Universität von Kannapolis in North Karolina betonen, dass Lungenkrebs weltweit die häufigste Todesursache von Krebspatienten sei. Zudem sei weltweit die Zahl der Menschen mit Krankheiten der Lunge wie obstruktive Lungenerkrankungen, Emphysem und Asthma sehr hoch.

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Bei Astaxanthin handelt es sich um ein rotes Farbpigment, das von der Blutregenalge Haematococcus pluvialis stammt. Es wird seit einiger Zeit als Nahrungsergänzungsmittel immer beliebter. Seine stark antientzündliche Wirkung im menschlichen Stoffwechsel steht mittlerweile außer Frage.

Nach Ansicht der Autoren kann Astaxanthin dazu beitragen, Menschen vor Lungenerkrankungen zu schützen. Dafür befassten sich die Forscher im Detail mit den zahlreichen Wirkmechanismen, die Astaxanthin bei entzündlichen Prozessen entfaltet.

Laut der Metastudie reguliert Astaxanthin den Erythroid-2-verwandten-Kernfaktor (NRF2) und den damit verbundenen Hämoxygenase-1-Signalweg. NRF2 ist ein Transkriptionsfaktor, der rund 250 verschiedene Gene beeinflusst, unter anderem den Hämoxygenase-1-Signalweg. Das Enzym Hämoxygenase-1 das Häm in Körpergewebe zu Eisen, Bilirubin und Kohlenstoffmonoxid abbaut. Dieser Prozess fördert das Wachstum von Blutgefäßen und beschleunigt die Wundheilung.

Weitere, für Lungenkrankheiten relevante Wirkmechanismen von Astaxanthin sind der Einfluss auf den NF-kB-Signalweg, das Mitogen-aktivierte Proteinkinase-Signal (MAP-Kinase-Weg), den Janus-Kinase-Signalweg und den Phosphoinositid-3-Kinase/AKt-Weg (PI3K/AKt-Signalweg).

NF-kB (nuclear factor ‚kappa-light-chain-enhancer‘ of activated B-cells) spielt durch seine Regulierung von Antikörpern eine wichtige Rolle für die Immunantwort. Zudem ist er am Zellwachstum und an der Apoptose beteiligt, dem programmierten Selbstmord einer Zelle. Der MAP-Kinase-Weg reguliert zahlreiche Prozesse im Zellkern, die für die Spezialisierung, das Zellwachstum und die Apoptose wichtig sind.

Das Enzym Janus-Kinase wirkt ebenfalls in den Zellen. Dort leitet es die Signale von Zytokinen weiter, Botenstoffe, die Entzündungen hemmen oder fördern können. Der PI3K/AKt-Signalweg beeinflusst zahlreiche Prozesse, die an den Zellmembranen stattfinden. Unter anderem spielt er bei der Zelladhäsion eine Rolle, dem Kontakt von Zellen mit der extrazellulären Matrix im Körpergewebe. Auch an der Migration ist dieser Signalweg beteiligt, der Ortsveränderung von Zellen und Zellverbänden. Deshalb steht er im Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen und Krebs.

Die Forscher merken jedoch an, dass diese Erkenntnisse auf Experimenten im Labor und Tierversuchen basieren. Dabei sei Astaxanthin in Konzentrationen verwendet worden, die für Menschen nicht erreichbar seien. Sie schlagen deshalb präklinische Studien mit kleineren Dosierungen vor sowie Studien am Menschen.

Quelle:

Cheng J, Eroglu A. The Promising Effects of Astaxanthin on Lung Diseases. Adv Nutr. 2020 Nov 11:nmaa143. doi: 10.1093/advances/nmaa143. Epub ahead of print. PMID: 33179051. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33179051/)

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